November 21, 2015

Autor/in: Tassilo

Warum du in der Erziehung auf KEINEN FALL konsequent sein solltest!
Konsequent sein nein danke

Tim (12 J.) und Lukas (14 J.) freuen sich auf den Schwimmbadbesuch am Abend. Die Mama hat Tim in den letzten Tagen immer wieder an seine Hausaufgaben erinnert. Gegen 17:00 Uhr ist sie auf dem Heimweg und hat unterwegs eine E-Mail von Tims Lehrerin bekommen:

“Tim wird am Freitag nachsitzen, weil er seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.” Die Mutter ist stinksauer. Sie kommt zur Eingangstüre rein, hängt ihren Mantel auf und ohne Begrüßung platzt es aus ihr heraus: “Tim, weil du nachsitzen musst, ist das Schwimmbad für heute gestrichen!” Die Eskalation ist voraussehbar. Tim ist wütend und verletzt, er hat sich so sehr auf den Familienabend im Schwimmbad gefreut und Lukas reagiert total frustriert, weil er nun in Sippenhaft genommen wird. Die Mutter schreit rum, Lukas lässt seinen Frust und Ärger an Tim aus. Der Abend ist gelaufen.

Vielleicht kennst du solche Situationen. Du sagst: “Weil du so lange getrödelt hast, lese ich dir jetzt nicht mehr vor!” Deine Tochter fängt an zu weinen und schon bereust du deine voreilige Ansage. Du würdest eigentlich gerne vorlesen, aber du denkst, du musst jetzt konsequent sein. Nun bringst du deine Tochter weinend ins Bett, bist selbst traurig, weil du sie so gerne in Harmonie in den Schlaf gebracht hättest.

Leider kenne ich solche Situationen gut. Als mein Sohn drei Jahre alt war, entschied ich mich, ihn nicht mehr zu tragen, weil er zu schwer für mich wurde und weil ich der Meinung war, er müsste lernen, selbst zu laufen. Ich hatte die Sorge, dass er faul wird und lernt, immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Nun wollte ich konsequent sein. Sobald er “Papa Arm” sagte, ging ich in die Hocke und nahm ihn auf den Arm und blieb stehen. Bevor wir weiterliefen, setzte ich ihn wieder ab und er sollte selbst laufen. Er war lautstark frustriert. Sobald ich ihn absetzten wollte, klammerte er sich an meinem Hals fest und sagte immer wieder “Papa lauf”. Es war unglaublich anstrengend, konsequent zu sein und meiner Linie treu zu bleiben. Hat es etwas gebracht? NEIN!

Gerade dann, wenn ein Kind nicht einverstanden ist, braucht es Verständnis und Kooperation statt Härte und rücksichtslose Durchsetzung des elterlichen Willens. Am Ende konnte ich sagen: “Ich war konsequent!” Aber ich habe mich selbst gehasst. Ich begriff, was für ein gefühlskalter Papa ich in diesem Moment geworden war. Mein kleiner Sohn bittet mich um Hilfe und ich lehne es ab, nur um konsequent zu sein und ihm etwas „beizubringen“. Aus heutiger Sicht kann ich über meine damalige Borniertheit nur den Kopf schütteln.

Was sollen wir tun, wenn Kinder nicht das machen, was wir möchten?

Kinder verhalten sich oft anders, als wir es gerne hätten. Sie räumen nicht auf, waschen sich nicht ihre Hände, lassen ihre Schuhe stehen, helfen nicht im Haushalt, üben nicht das Musikinstrument, nehmen Dinge in die Hand, zu denen wir schon 20 Mal “Lass das!” gesagt haben, ziehen andere Kinder an den Haaren oder werfen mit Gegenständen herum.

Dann suchen wir nach schnellen Lösungen und sprechen Konsequenzen aus:

“Wenn du nicht aufhörst, gehen wir nach Hause!”

“Wenn du weiter rumtrödelst, lese ich dir nicht mehr vor!” 

“Wenn du dir nicht die Hände wäschst, gibt es keinen Nachtisch!” 

“Du bist 30 Minuten zu spät gekommen, dafür musst du morgen 30 Minuten früher heimkommen!” 

“Du hast Max geschlagen. Das tun wir nicht. Du setzt dich jetzt fünf Minuten auf die Bank!” 

“Ich habe gesagt, du sollst dein Zimmer aufräumen. Vorher darfst du nicht raus!” 

Eltern und PädagogInnen denken meist, sie müssten nun “hart bleiben”, um ihre Autorität zu wahren. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Die Wahrheit ist: Eltern und Kinder sehnen sich nach Entspannung, Frieden und Harmonie!

Wenn Eltern meinen, sie müssten “hart bleiben”, ist der Konflikt vorprogrammiert. Darunter leiden Eltern und Kinder. In der Ratgeberliteratur wird Eltern eingeredet, sie hätten es später leichter, wenn sie jetzt frühzeitig “konsequent” sein würden. Die Realität sieht anders aus. Kinder sind sehr kooperative Wesen. Laut Jesper Juul und vielen weiteren bedürfnisorientierten Elternratgebern kooperieren sie liebend gerne, wenn sie sich wohl fühlen und ihre Anliegen gehört und verstanden werden. Jede Konsequenz verlangt nach Kontrolle und Überprüfung und beinhaltet schon an sich Konfliktpotenzial. Die meisten Kinder sind mit der Konsequenz nicht einverstanden und sehen sich ungerecht behandelt. Sie sind Opfer unserer rücksichtslosen Erziehungsmethoden.

Wozu das führt, liegt auf der Hand. Ein Kind, das sich ungerecht behandelt sieht, zieht sich zurück. Dabei mag das Anliegen der Eltern noch so sinnvoll sein. Wenn es dem Kind gegenüber rücksichtslos und ohne Verständnis passiert – egal in welchem Alter – verschlechtert sich die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Rücksichtslosigkeit wird nicht besser, wenn wir sie rechtfertigen, erklären, oder bagatellisieren. Wenn wir unseren Willen gegen den Willen des Kindes durchsetzen, zahlen wir einen hohen Preis: Die Verbindung unterbricht, die Beziehung wird unterbrochen. Das merken wir daran, dass sich Kinder zurückziehen, schmollen, wütend sind oder weinen. Das Kind verliert schleichend das Vertrauen in seine Eltern. Wir nehmen ihnen damit das Wertvollste und Kostbarste, was wir ihnen mitgeben können: Eine starke Beziehung zu den Eltern. Wenn also rücksichtslose, harte Konsequenz Kindern und Eltern schadet, müsste eine der wichtigsten Erziehungsfragen so lauten:

Wie könnte es nun gehen, dass wir hartnäckig inkonsequent sind und unseren Kindern gleichzeitig Orientierung geben?

Ich verrate dir zwei Möglichkeiten, wie du hartnäckig inkonsequent wirst. Deine Kinder werden dich dafür lieben und gerne kooperieren.

Ausgangssituation: Du machst eine Ansage: “Ich trage dich nicht mehr!” Du merkst, dass Widerstand vom Kind kommt. Es ist nicht einverstanden.

Jetzt hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Du fragst dich: “Ist meine Ansage als Erziehungsmaßnahme gedacht? Wird es mein Kind als Strafe interpretieren?“
    Dann nimmst du deine Aussage zurück: “Ich merke gerade, dass meine Aussage undurchdacht war. Natürlich trage ich dich noch – so weit ich kann. Okay?”
  2. Wenn die Aussage von dir sinnvoll war, hast du wieder zwei Möglichkeiten:
    1. Du reagierst rücksichtslos in Form von Strafen (das bringt nur noch mehr Stress!) oder
    2. Du reagierst rücksichtsvoll, indem du einen Weg suchst, der für euch beide ok ist. Dadurch bleibst du hartnäckig, wirst jedoch inkonsequent. Anstatt deinen Weg durchzuziehen, suchst du einen Weg, den ihr beide gehen wollt. “Schau, ich möchte, dass du so lange selbst läufst, wie du kannst, okay? Wenn es wirklich nicht mehr geht, trage ich dich ein Stück – so weit ich kann! Dann läufst du wieder. Ja?”

Wenn ich mir vorstelle, ich habe einen Vater oder Mutter, die ihre Konsequenzen relativieren, anpassen oder wegen Sinnlosigkeit zurücknehmen, hätte ich Vertrauen zu ihnen, dass ich geliebt bin, dass sie gerecht sind und sich wirklich für mich interessieren. Solche Traumeltern hätte ich gerne.

Wären meine Eltern hart und konsequent, ohne Rücksicht darauf, wie es mir damit geht, würde ich leiden, das Vertrauen zu ihnen verlieren und mich immer mehr verschließen.

Kinder brauchen Klarheit: Warum nehme ich eine Konsequenz zurück? Sie möchten verstehen, was jetzt zur Veränderung geführt hat. Deshalb empfehle ich allen Eltern: bewusst inkonsequent zu sein und ihre Rücknahme von Konsequenzen KURZ zu erläutern.

Fazit:

Kinder wollen keine Erwachsenen, die gnadenlos über sie bestimmen, sondern Eltern und PädagogInnen, die wirklich interessiert sind zu verstehen, was in den Kindern vor sich geht, um dann rücksichtsvoll einen Weg zu finden, der für beide okay ist. Genau das werden die Kinder dann auch von ihnen lernen! Solange Eltern eine gute Verbindung zu ihren Kindern haben, ist alles leicht verhandelbar. Wenn sie die Verbindung zu ihren Kindern zerstören, muss sie mühsam wieder aufgebaut werden. Lasst uns diesen kostbaren Beziehungsfaden hegen und pflegen wie eine Katzenmama ihre Jungen.

Wenn du mehr darüber lernen willst, wie du liebevoller und wertschätzender mit deinen Kindern sein kannst, auch wenn sie nicht so sind, wie du es dir wünschst, dann schau gerne mein kostenloses Onlinetraining „Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation“ an: Hier kostenlos anmelden. 

Bitte scrolle ganz runter und schreibe mir eine kurze Rückmeldung: Wie geht es dir mit diesem Blogbeitrag?

  • Ich bin erleichtert und fühle mich bestätigt in meiner Art der Erziehung.
    War gerade wieder verunsichert, da Großeltern der Meinung sind, ich wäre zu lasch und die Kinder gerne anblaffen.

  • Ich zum Beispiel finde sehr wohl, dass Kinder Konsequenz brauchen und finde die Abwesenheit dieser mehr als schädlich. Aber ich glaube, wir sind trotzdem einer Meinung. Wenn du von Konsequenz sprichst, meinst du Strenge, Nicht-Korrigieren eigener (mitunter falscher) Aussagen und hartnäckiges Dranbleiben, was oft zum Konflikt mit dem Kind führt. Das gilt es zu vermeiden. Da stimme ich dir zu. Wer will das schon und wozu führt das? Was Kinder brauchen und was ich mit Konsequenz meine (und das hast du auch in deinem Artikel beschrieben, aber als „Ziel“ bzw. Alternative zur Konsequenz) ist: Sicherheit, Geborgenheit und Klarheit. Und das siehst du genau so. Wenn das Handeln der Eltern „gerecht“ sein soll, dann braucht es Konsequenz. Das heißt nicht, dass man starr an seinen selbst erschaffenen Regeln festhalten soll und diese nicht anpassen darf. Ganz im Gegenteil: Man sollte immer ehrlich und transparent bleiben und darf seine eigenen Aussagen auch korrigieren. Aber es sollte für das Kind eine vorhersehbare Konsequenz geben und nicht jedes Mal eine andere Reaktion auf die gleiche Handlung des Kindes. Denn das führt zu Unsicherheit und im schlimmsten Fall zu tiefergehende Ängsten, was definitiv verhindert werden kann. Also: gemeinsame Lösungen finden, Kompromisse eingehen, definitiv. Aber auch verlässlich sein und Sicherheit vermitteln. Das ist mindestens genau so wichtig.
    Fazit:
    Liebevolle Konsequenz ist kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil.

    • Herzlichen Dank für dein Feedback und Meinung. Ich merke, wir stimmen da im Grunde überein.
      Kinder brauchen Halt, Orientierung, liebevolle Führung nicht aber künstliche Konsequenzen ergo Strafen.

  • Leider ist eine einfache Lösung in der Pädagogik in den seltensten Fällen die Richtige.
    In diesem Artikel scheint mir Konsequenz und Sanktion zu sehr als eine Einheit gesehen zu werden.
    Selbstverständlich benötigen alle Menschen einen gesunden Umgang mit dem Thema Konsequenz. Hat man verschlafen, muss man sich beeilen; hat man im Winter eine zu dünne Jacke an, friert man; stößt man ein Glas Wasser um, muss man den Tisch trocknen.
    Kinder sind durchaus in der Lage Situationen einzuschätzen und aus Konsequenzen zu lernen wie auch erwachsene es tun.
    Die in dem Artikel genannten Beispiele wie z.B. weil du nachsitzen musst ist das Schwimmbad gestrichen, beschreiben keine Konsequenz sondern eine Sanktion.
    Sanktionen sind der unterdrückende Faktor in der Erziehung und sollten von der Begrifflichkeit der Konsequenz losgelöst betrachtet werden.

    • Hallo Max, vielen Dank für deine Nachricht und die Ausführungen. Das sehe ich genauso. Strafen bzw Sanktionen sind nicht gleich Konsequenzen. Umgekehrt nicht jede Konsequenz ist eine Strafe, es gibt durchaus natürliche Konsequenzen , wie du in Beispielen genannt hast.:(

      Herzliche Grüße Manuela

  • Meine Tochter (2) ist gerade in der x. Trotzphase. Sie möchte alles alleine machen, was ich auch gern zulasse und fördere. Allerdings gibt es auch gefährliche Situationen, wo sie sich z. B. an der Straße nicht an meiner Hand führen lassen will. Das führt oft zu Wutausbrüchen und sie versucht davon zu laufen oder will sich aus meinem fester werdenden Handgriff winden (verständlich, denn es wird unangenehm für sie sein, dass ich sie so fest halten muss). Manchmal sind es auch einfache Dinge, z. B. dass wir vom Spielplatz los müssen. Ich kündige es kurz vorher an, z. B. noch 3x rutschen, dann müssen wir los. Aber wenn es dann soweit ist, brüllt und weint sie und wirft sich manchmal auf den Boden oder läuft weg. Oft gibt es auch Diskussionen, ob Mama oder Papa irgendetwas machen sollen/dürfen. Z. B. Zähne putzen, beim Anziehen helfen etc. Manchmal hat mein Mann keine Zeit mehr, weil er auf Arbeit muss und ich habe dann mit dem sich windenden, heulenden, brüllendem, teilweise auch spuckendem Töchterchen zu kämpfen, dass wir gewaschen und angezogen aus dem Haus gehen. Ist leider schwierig, da mein Mann oft eher los muss, als wir in die Kita starten… Kann ja das Kind nicht schon eine halbe Stunde eher mit dicker Jacke und Schuhen hinsetzen, weil Papa los muss.
    Das frustriert, denn bei den beiden Großen hatte ich solche Wutausbrüche nicht.

    • Ich lese deinen Frust. Ja es ist herausfordernd die Gefühle unserer Kinder zu begleiten. Bei mir kommt an,dass du bemüht bist liebevoll, gewaltfrei und auf Augenhöhe zu begleiten. Ja wir als Eltern haben die Verantwortung und Führung. In Gefahren gilt schützende Gewalt bzw eben Handeln und dabei liebevoll zugesandt zu sein und Emphatie zu schenken. Denn das Kind möchte eben was anderes. Das heißt auch wenn es angekündigt ist, bedeutet das ja nicht das fad Kind damit einverstanden ist. Wir dürfen entscheiden und die Kinder es akzeptieren, gleichzeitig müssen soe es weder nachvollziehen können noch einverstanden sein. Das Kind darf ja frustriert, traurig, wütend sein. Daher ja, es kostet Kraft doch gleichzeitig unsere Aufgabe da die Kinder eben emphatisch zu begleiten.
      „Oh ich sehe du bist gerade ganz schön wütend weil wir gehen? Du wärst gerne noch geblieben? Das fällt dir schwer jetzt zu gehen? Du hattest solchen Spaß…usw. gleichzeitig gehen wir jetzt nach Hause…“ wir dürfen die Gefühle der Kinder dann begleiten und mit aushalten, co-regulieren.
      Und da ist es dann zu schauen was wir brauchen um in unserer Kraft zu bleiben, unsere Grenzen früh genug zu kommunizieren, Strategien zu finden etc.
      Herzliche Grüße Manuela vom Support Team

  • Vielleicht ist das Problem, warum einige Leute mit dem Artikel nicht so klar kommen, die Verwendung des Wortes „Konsequenzen“, wozu ja auch Juul geschrieben hat.
    „Wenn du ohne Regenschirm im Regen raus gehst, wirst du nass.“ Das ist eine Konsequenz.
    „Wenn du ohne Regenschirm raus gehst, bekommst du kein Eis“ hingegen ist eine Strafe. Das sollte man
    lassen.
    Grundsätzlich sollte man m.E. auch nicht so viel als Eltern den Richter spielen oder entscheiden, sondern Konflikte moderieren.
    1. Was möchte/ brauche ich? (keinen nassen Teppich)
    2. Was möchtest/ brauchst du? (unbedingt die Erfahrung, wie sich nasse Klamotten anfühlen).
    3. Wie könnte eine Lösung aussehen, die für uns beide okay ist? (Gemeinsam suchen! – Bevor du wieder rein kommst, ziehst du deine nassen Sachen aus und ich gebe dir ein Handtuch)
    Wenn man die Verantwortung für die Konfliktlösung mit den Kindern teilt, hat man das Dilemma der „Konsequenz“ kaum noch. Und die Kinder wachsen wunderbar daran – das geht übrigens auch schon mit Kindern im Alter von drei Jahren.
    Anders sieht es aus, wenn eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben besteht. Wenn mein Kleiner ohne zu gucken auf die Straße fährt, greife ich sofort ein. Aber wie dann weiter verfahren wird, darüber kann man dann gemeinsam sprechen.

  • Ich bin gerade total frustriert weil ich schon viel von Jesper Juul gehört habe und seine Argumentation sehr logisch und einleuchtend ist. Da meine Kinder hohe Fehlzeiten in der Schule haben, der Große hat ADS der Kleine lernt nicht lesen, haben wir vom Jugendamt eine Familienhilfe bekommen. Dieser Mensch will mich dazu zwingen mit Strafen und Verboten zu arbeiten.

    • Liebe Constanze,
      das klingt extrem frustrierend. Das scheint ein komplexes Problem zu sein, da gibt es keine Standardlösungen.
      Im Einklang mit der GFK wäre grandios.
      Herzliche Grüße
      Tassilo

  • Hallo Tassilo,

    Ich fühle mich als Versagerin.
    Mein 8 jähriger Sohn interessiert sich für nix, macht nix für die Schule und wenn du ihn um Meinung fragst dann zuck er nur mit den Schultern… Wenn er dann mal was macht dann Dinge wo er weiss dass er es nicht tun soll oder macht das Gegenteil von dem was wir sagen. Bin mit allem am Ende und weiss mir keinen Rat mehr.
    Bin seit 2016 mit seinem Vater auseinander und bei ihm gibt es keine Regeln und der kleine kann machen was er will…

    Weiss nicht mehr weiter, jeden Tag gibt es bei uns Daheim krach

    • Guten Morgen Veronique,
      das klingt sehr stressig, bei mir kommt eine große Sehnsucht nach Verbindung und miteinander an. Es klingt auch so, als ob der Kontakt mit dem Papa schwer ist, auch hier wäre eine Portion Entspannung Traumhaft.
      Bedauerlicherweise kann ich dir hier in den Kommentaren nur sehr knapp antworten. Das wichtigste ist es, sich mit dem Sohn zu verbinden. Allerdings gibt es da, wie du gemerkt hast, viele Hürden. Hole dir unbedingt professionelle Unterstützung! https://tassilopeters.com/sofort-hilfe/
      Herzliche Grüße
      Tassilo

  • Frage – wie soll man sich verhalten, wenn man 20 Kinder im Alter zwischen 2 ind 6 Jahren hat – nur 2 Erzieherinnen, davon 12 Kinder mir Migrationshintergrund – und 3 leider sehr Verhaltensauffällige Kinder?
    Ich gebe mit allem Recht – aber es ist in der Praxis in der Kita bei 20 Kindern nicht so umsetzbar! Und mit Verlaub, der Staat ist nicht unwesentlich an diesem Dilemma beteiligt! Kleinere Gruppen, würden auch mehr Handlungsraum geben – aber bei 20 Kindern… Katastrophal – Ich liebe meinen Job, ich komme aber auch oft abends heim und denke, ich bin eine furchtbare Erzieherin – das ist echt traurig!

    • Ja, das ist ehrlich gesagt die Gesamtsituation an Bedingungen die keinen optimalen Rahmen geben um Kinder so zu begleiten wie sie es für ihre Entwicklung brauchen. Gleichzeitig macht jeder einzelne der es in seinen Möglichkeiten so gut es geht versucht, und auch auf die Missstände aufmerksam macht, hilfreich.

  • […] Wir lieben unsere Opfer-Inszenierungen. Was ist das genau? Eine Inszenierung ist ein Phantasiegebilde, das ich für die REALITÄT halte. Das möchte ich dir an einem Beispiel erklären: Mal angenommen, ich bin der gute Vater, der das Beste für sein Kind will. Leider versteht das Kind mich nicht und will nicht zu mir kommen. Die Inszenierung sieht dann so aus: „Wenn du nicht sofort kommst, darfst du heute deine Sendung nicht anschauen!“ Das Kind kommt nicht sofort . Wenn ich mich in die Inszenierung verliebt habe, dann bin ich der gute Vater, der sein Kind liebt und ihm so gerne die Sendung erlauben würde, aber das Kind hat ja leider nicht gehört. Meine REALITÄT sieht so aus: „Damit mein Kind etwas lernt, darf ich leider nicht nachgeben! Würde ich nachgeben, wäre ich ein schlechter Vater, denn Inkonsequenz schadet meinem Kind. Dann lernt es nur, dass es alles machen kann, was es will!“ Das ist keine Realität, es ist nur die individuelle Sicht des Vaters, denn es gibt viele andere Wege, um diese Situation entspannt zu klären. Der Vater ist in seiner Inszenierung jedoch fest von diesem Bild überzeugt. (Wenn du mehr über meine Ansicht zu Konsequenzen lesen willst, klicke hier.) […]

  • Ich danke dir Herzen, was du aussprichst und ich fühle. So schwer, wenn sich fremde Leute und Erzieher dazwischen mischen. Ich lasse jetzt Erziehern ihren Raum und nehme meinen wieder und gebe auf mienenkostbaren Schatz wieder acht.

    Lieben Dank

  • Hallo Tassilo, wie würdest du dich in folgender Situation verhalten? Ich bringe unseren 20 Monate alten Sohn ins Bett und lege mich noch dazu zum Einschlafen. Er weiss aber dass die Mama auch da ist und ihm ist es lieber wenn Mama ihn ins Bett bringt, also schreit er so lange nach ihr bis sie zu ihm kommt und ich gehe. Wenn die Mama mal nicht zuhause ist schläft er ganz easy mit mir ein, aber eben nicht wenn er weiss die Mama ist da. Da aber auch sie mal ihre Ruhe braucht sollte ich ihn auch hinlegen können damit sie sich erholen kann. Wie würdest du dich in solch einer Situation verhalten? Ich sage oft zu meiner Frau ich bin ja bei ihm, er ist nicht alleine, also sollte er auch mal bisschen weinen können, ich tröste ihn ja und er wird dann sicher auch aufhören. Aber meine Frau hält es nicht aus, und unser Sohn ist da auch sehr hartnäckig. Würde mich über deine Sicht auf die Situation freuen. LG, Felix

    • Hallo Felix, danke für dein Anliegen. Ich vermute das kennen einige. Für Kinder ist die Haupt Bezugsperson eben das Lieblingsessen. Wenn es das zur Auswahl gibt wird es sich immer dafür entscheiden. Hat es ‚Hunger‘ und es gibt nur was anderes wird es das auch essen..ergo, ist eure Haltung ob Mama zur Verfügung steht der Schlüssel. Dazu gehört allerdings dass ihr euch da einig seid. Deine Frau hat vermutlich Widerstände und sie entscheidet sich daher eher für ihr Bedürfnis nach Liebe, Nähe, Fürsorge fürs Kind als für dad Bedürfnis nach Ruhe, Erholung etc. Sprecht darüber und geht mal in euch was deine Frau eventuell für Widerstände hat und ob es die auszuräumen gibt.
      Wenn ja und ihr eine Haltung habt, braucht es einfach Zeit und Emphatie mit dem Kind dass es die neue Situation annehmen kann.

  • @admins, können Sie das meinem Beitrag von eben noch zufügen?

    Eine weitere Situation die mir noch einfällt (Welche ich bisher zwar noch nicht hatte mich trotzdem interessiert):
    Kinder fahren Laufrad, halten sich aber nicht an Regeln (die zu ihrer Sicherheit dienen), fahren auf die Straße, halten nicht bei „Stopp“ – Rufen o.ä. Ich würde dann als Konsequenz das Kind an die Hand nehmen und es müsste laufen und dürfte kein Laufrad mehr fahren.
    Wie sollte Ihrer Ansicht nach diese Situation anders gelöst werden?

    • Das mit dem Laufrad interessiert mich auch brennende wie ich in so einer Situation am besten handeln kann. Ich fühle mich dann total hilflos!

      • Liebe Kerstin, ich kenne die Situation mit dem Laufrad auch noch gut. Ich bin die meiste Zeit ganz dicht am Kind entlang gelaufen, damit ich notfalls schnell reagieren und das Kind an der Kapuze zu fassen kriege, bevor es auf die Straße fährt. Ich habe die Straße immer vorzeitig angekündigt, bin direkt hin, habe ihn/sie festgehalten und nochmal erklärt, dass hier die Straße ist. Die Kinder haben bis sie 6 sind noch überhaupt kein Verständnis für Gefahren im Straßenverkehr, daher wäre es auch unsinnig ihnen für „Fehlverhalten“ eine Konsequenz aufzubrummen. Irgendwann hatten meine Kinder verstanden, dass sie an einer Straße auf mich warten; das hat wirklich gut geklappt. Bis ich mir dessen sicher war, habe ich sichergestellt, dass ich sobald eine Straße kam, zur Stelle war.

  • Hallo,
    ich weiß nicht, ob Sie die Kommentare noch lesen und beantworten, ich hoffe es…
    Ich verstehe Ihren Text, habe aber enorme Probleme, den Gedanken auf mich und meine Familie zu übertragen. Vielleicht könnten Sie mir ja an Hand von zwei Beispielen sagen, wie Sie die Situation gelöst hätten.
    Es geht um folgendes:
    Zwillinge, 23 Monate alt.

    Situation 1: Besorgungen in der Stadt gemacht. Hände voll beladen. Also erst Sachen, dann Kinder in den Fahrrad-Anhänger verstauen. Den Kindern gesagt, wenn sie sich am Fahrrad festhalten und nicht weg laufen, bis ich die Hände frei habe, wir dann noch ein Eis essen fahren, bevor es nach Hause geht. Keine 5 Sekunden später läuft Kind 1 weg. Kind 2 folgt. Konsequenz: kein Eis.

    Situation 2: Kinder laufen im Vorgarten durch die Beete, holen den Rindenmulch raus und verteilen ihn überall. Hören nicht auf „Ich möchte nicht, dass ihr das macht….“ oder „Räumt den Rindenmulch bitte wieder zurück ins Beet“.
    Wie ohne Konsequenzen diese Situation lösen?
    Ich bin sehr gespannt auf eine Antwort.

    Viele Grüße
    Bella

    • Hallo Bella, falls es dir noch hilft, evtl. hilft es anderen Lesern. Verlerne das Wort „nicht“. Dieses Wort hat für sie keine Bedeutung, also lassen sie es aus dem Satz raus. Besser ist: Wenn ihr euch festhaltet, fahren wir Eis essen. oder: Ich möchte dass ihr damit aufhört.

  • Der Artikel ist zwar schon etwas älter, passt aber gerade sehr zu unserer Familiensituation.

    Ich (alleinerziehend seit 2017) habe gerade ein schier unlösbares Problem mit meinen beiden Söhnen, 15 und 11 Jahre.
    Der Jüngere hat gerade das große Bedürfnis bei mir im frei gewordenen Bett zu schlafen. Erst war das nur sporadisch, am Wochenende. Nun ist es aber seit ca. 3 Monaten fast immer. Er drückt sich dann ganz fest an mich und sucht auch die ganze Nacht immer wieder meine Nähe.
    Nun reagiert aber der Große eifersüchtig darauf. Er hätte das nie gedurft und bei ihm war man immer viel strenger. Das stimmt zwar nicht aber er sieht es so. Außerdem war die Familiensituation eine andere. Wenn ich versuche durchzugreifen, fühlt sich immer einer von mir unverstanden. Wenn ich zu meinem kleinen Sohn sage, „du schläfst jetzt nicht mehr bei mir“, weint er bitterlich und bettelt jeden Abend. Gebe ich nach, ist der Große von mir enttäuscht und wirft mir Inkonsequenz vor.
    Ich sehe die Not von beiden, habe aber keine Ahnung wie man das lösen kann.

    Den Artikel finde ich übrigens super!

    Isabel

    • Guten Morgen Isabel,
      vielen Dank für diese verzwickte Frage. Es klingt so, als ob du zu schnell auf die Lösungsebene gehst. Einfühlung für den 15 jährigen ist sinnvoll: „Möchtest du gesehen werden, mit deinem Wunsch nach Gerechtigkeit? Oder geht es dir darum deinen Schmerz auszudrücken, dass dir früher viel Nähe gefehlt hat?“ Dann geht es auch darum zu fragen: „Was wäre für dich das schönste!“ Falls er dann damit ankommt: „Ich möchte das mein kleiner Bruder nicht mehr bei dir schläft“ – Sage ich: Mal abgesehen davon, dass du nicht über meinen Körper bestimmen kannst, möchte ich dich gerne verstehen. Willst du deinen Bruder leiden lassen? Wenn ja – was hat er davon? Worum geht es ihm im Kern wirklich? Wenn er auch bei dir schlafen möchte, vielleicht könnt ihr das irgendwie einrichten, so dass sich alle wohl fühlen?
      Meine Vermutung ist jedoch, dass er nun die Männerrolle übernimmt. Das ist eher etwas systemisches. Du scheinst dem auch schon etwas Raum gegeben zu haben. Da gilt es ganz klar Führung zu übernehmen. Ich bestimme über mich und du bestimmst über dich.
      Es geht dabei um Führung mit dem anderen nich gegen ihn.
      So viel für den Moment. LG Tassilo

  • Hallo Tassilo,
    Das trifft nur bedingt zu.
    Alles was wir tun , hat Konsequenzen.
    Positive oder negative.
    Das dürfen die Kinder schon früh lernen. Natürlich ohne Gewalt.
    Konsequenzen könnte man auch als klare Regeln titulieren, die das Zusammenleben in der Familie und in unserem Umfeld regeln.
    Dabei geht es unter anderem um Respekt vor Lebewesen und Dingen,um höflichen Ungang und ähnliches.
    Konsequenzen können auch Sinnbild für die Grenzen sein, die letztlich jedem Kind ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.
    Jedes Kind testet in regelmäßigen Abständen die Grenzen seiner Eltern aus. Sucht nach nach der Bestätigung, dass diese Grenzen immer Bestand haben.
    Und es suggeriert; auf Mama/Papa ist Verlass.
    Natürlich schadet es nicht, seine Konsequenzen ab und an zu hinterfragen.
    Auch sich bei dem Kind zu entschuldigen , wenn man Fehler macht, schadet nicht. Denn auch Eltern machen Fehler. Das ist Menschlich.
    Und den Kindern nimmt es den Druck, perfekt sein zu müssen, wenn sie sehen, die Eltern sind es auch nicht.
    Konsequent sein , heißt nicht zwangsläufig das Kind zu brechen oder zu erniedrigen.
    Konsequenzen sollten nicht als Strafe fungieren.
    Manchmal reichen auch kleine Konsequenzen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Sache stehen.
    Das kann auch auch heißen, dass positive Sachen, die die Kinder machen, positive Konsequenzen nach sich ziehen.
    Da darf man die Kinder dafür auch schon mal loben.
    Ich habe 3 Kinder, die ich alle konsequent erzogen hab, bzw erziehe.
    Nicht, weil die Gesellschaft es mir aufgedrückt hat.
    Nein- in der ersten Schwangerschaft habe ich mir die Frage gestellt-
    wie will ich erziehen?
    Was ist mir wichtig?
    Was fand ich in meiner eigenen Erziehung gut-was nicht?
    Meine Eltern haben Konsequenzen angekündigt und recht zeitnah umgesetzt.
    Und so hab ich es bei meinen Kindern auch gehandhabt.
    Ich habe potentielle Konsequenzen genauestens durchdacht.
    Man kann einer dreijährigen nicht sagen:“ du hörst nicht, dann darfst du dich nächste Woche nicht verabreden“
    Das steht beides in keinem unmittelbaren Verhältnis und wird in dem Fall auch keinen anderen Effekt erzielen, als dass sich das Kind logischerweise ungerecht behandelt fühlt.
    Ich war konsequent, wenn ich musste, gleichzeitig aber liebevoll.
    Als mein Sohn fragen konnte, warum er das oder das machen oder nicht machen sollte, gab es eine kurze Erklärung, die er nachvollziehen konnte und dann war es gut.
    Andererseits hat er aber-
    war er damit nicht einverstanden-argumentiert, um seine Sache durchzusetzen.
    Was auch des öfteren dazu geführt hat, dass er schlussendlich seinen Willen bekommen hat.
    Natürlich wachsen die Regeln mit dem Kind mit.
    Heute ist er 14 und ein selbstbewusster, beliebter Junge , der sich nicht scheut, seine Meinung zu äußern und dafür einzustehen.
    Er kommt schulisch gut klar und ich kann mich jederzeit zu 100 Prozent auf ihn verlassen.
    An der Stelle packt die Theorie; Konsequenzen Schaden dem Kind;
    offenbar nicht.
    Denn ich habe ein super Verhältnis zu meinem Sohn.
    So, dass er noch heute kommt und mir vieles erzählt.
    Soviel zum Thema Vertrauen.
    Ich habe eine 5 jährige, die wie ich ein ziemlicher Dickkopf ist.
    Da ist es schwieriger.
    Da jedes Kind anders ist, muss sich auch die Erziehung verändern.
    Was konstant gleich bleibt-
    Wie ein roter Faden-
    Ist die konsequente Erziehung.
    Kinder dürfen auch mal ein „nein „hören, ohne , dass ich mir als Mutter Gedanken machen muss, ich würde mein Kind traumatisieren.
    Bei ihr muss ich zwanzigmal am Tag konsequent sein, wo ich bei dem großen vielleicht nur einmal konsequent sein musste.
    Auch interessieren sie meine Beweggründe recht wenig.
    Aber es gibt Dinge, da ist ein „ ja“ keine Option.
    Das gefährliche Klettern auf einer Baustelle;
    Das loslaufen auf dem Parkplatz ohne zu gucken…
    Natürlich fängt sie an zu schreien, wenn ich es ihr verbiete; das heißt im umkehrschluss aber nicht, dass ich ihr dann den Willen lassen darf.
    Manche Dinge müssen die Erwachsenen entscheiden, bestimmen und durchsetzen.
    Wir Eltern haben die Pflicht unsere Kinder zu erziehen und auf die Welt da draußen vorzubereiten.
    Und dazu gehört auch, dass die Antwort auf alle Fragen nicht durchgehend „ ja „ lauten wird.
    Auch zu ihr habe ich ein super Verhältnis.
    Wir kuscheln viel und ich sage ihr oft , wie lieb ich sie habe und wie stolz ich auf sie bin.
    So wie ich es beim großen auch schon getan hab.
    Auch sie hat ein selbstbewusstes Auftreten und versucht ihren Willen stets ohne Gewalt stattdessen mit Argumenten durchzusetzen.
    Auch ihrem einjährigen Bruder gegenüber ist sie stets liebevoll und gibt die Worte an ihn weiter, die sie von uns hört. Ich hätte nie gedacht, dass Geschwister so lieb miteinander umgehen können.
    Auch da packt deine Theorie nicht.
    Man muss die Kinder nicht erniedrigen, verletzen oder gar brechen.
    Aber es kann auch nicht die Lösung sein , ihnen nur den Kopf zu täscheln, ihnen stets ihren Willen durchgehen zu lassen und dann zum Schluss die fertigen Tyrannen auf die Gesellschaft loszulassen.
    Die Bequemlichkeit die in der Inkonsequenz fusst, holt uns später wieder ein.
    Und nehmen uns die Kinder erstmal nicht mehr ernst, sind alle künftigen Erziehungsversuche für die Katz.
    Konsequenzen schaden dann, wenn man keine Ahnung hat, wie man sie einsetzt.

    • Hallo Ally, danke für die ausführliche Resonanz,
      du schreibst von müssen und von richtig und falsch. Es klingt als wolltest du mir beweisen, dass ich „falsch“ liege.
      Hm, was versuchst du dir damit zu erfüllen? Möchtest du mit deiner Art gesehen werden, welchen Erfolg du damit hast? Möchtest du damit gesehen werden, dass man trotz Strafen eine tiefe Verbindung mit seinen Kindern haben kann?
      Ich bin neugierig, woraus du schließt, dass ich der Meinung sein, den Kindern stets ihren Willen durchgehen zu lassen? Oder das Inkonsequenz aus Bequemlichkeit stattfindet?
      Deine Nachricht steigert meine Sehnsucht nach Menschen die in der Lage sind Wahrnehmungen von Interpretationen zu unterscheiden. Das würde mir viel Leichtigkeit bringen.
      Grüße von Herzen
      Tassilo

  • Genauso gehe ich auch vor, es ist für mich manchmal nicht einfach es den Außenstehende zu erklären.Aber ich bin gerade dabei für mich zu lernen, das Außenstehende es nicht verstehen müssen.

  • Sehr hilfreich für mich. Im Herzen wusste ich es, aber ich habe mich von der Gesellschaft verleiten lassen. Ich hatte Angst vor Verurteilungen! DANKE, für diese Seite

  • Puhhh,
    interessantes und aufwühlendes Thema, dass du da angeschnitten hast. Aber welche Erziehungsfrage wühlt nichts auf…
    Das was du beschreibst ist also quasi, dass man mit dem Kind spricht und einen Kompromiss findet, richtig?statt die eigene Macht über das Kind auszuüben. Guter Ansatz. Allerdings klingt dein Ansatz so, als wenn man dies auf jedes Kind anwenden könnte. Leider fehlt dir die Erfahrung, um das beurteilen zu können – auch wenn du Kinder hast. Was ist mit einem
    Einjährigen? Lange Erklärungen und Kompromiss schließen geht nicht, da weder der Wortschatz, noch das Wortverständnis ausreichend ist.
    Es gibt auch sehr rechthaberische Kinder, die man mit guten Argumenten trotzdem nicht überzeugen kannst
    Ich bin für eine Mischung,
    je nachdem was man für ein Kind vor sich hat. Konsequent sein heißt die eigene Macht über das Kind auszuüben. Aber manchmal muss man dies zB zum Schutz des Kindes tun
    Ansonsten bin ich auch für das Sprechen und eine Lösung zusammen mit dem Kind zu finden.

    • das hast du sehr gut ausgedrückt. hätte ich nicht so gut formulieren können. – natürlich kann man versuchen mit guten Argumenten zu erziehen. wenn das klappt: super, aber viele Kinder hängen nur an den Medien, und sind nicht dazu zu bewegen, dass ihr Zimmer auch aufgeräumt werden muss und für die Schule muss man sich auch vorbereiten. und bei manchen klappt das nur mit Konsequenz, d. h. Geräte ja, aber bitte vorher Pflichten erledigen

      • Liebe Brigitte,
        Wenn ich deine Zeilen lese vermute ich fehlt dir das Vertrauen das Menschen kooperieren bzw gerne zum wohle anderer beitragen.
        Die Bedingungen sind, dass sie es freiwillig tun können, dass sie wissen ihre Bedürfnisse werden auch berücksichtigt und gerade kein eigenes Bedürfniss dagegen spricht.
        Und das erwächst aus kontinuierlich und verlässlichem Verhalten.
        Wenn ich bisher immer nur mit Druck, Erpressung, Manipulation oder anderem Machtausübung agieren,fehlt dem Gegenüber ergo den Kindern das Vertrauen, dass sie Berücksichtigung finden und vorallem fehlt die Freiwilligkeit. Es bedarf da nicht einmalig ein Versuch. Es braucht verlässliche Veränderung.
        LG Manuela

    • Liebe Sarah, es gilt bei der gfk nicht darum das Kind zu überzeugen sondern vielmals darum die Bedürfnisse des kinder zu erkennen und benennen und so oft es eben möglich ist in eine gemeinsame Lösung einzubauen. Dem einjährigen kann ich das mit meinem Verhalten zeigen in dem ich als Erwachsener seine Bedürfnisse erkenne und mit einbeziehe. Und insgesamt allen Kindern gegenüber eben meine Grenzen gewaltfrei kommunizieren, sodass sie lernen dass jeder Grenzen und Bedürfnisse hat. Eben vorleben wie man die Bedürfnisse der anderen berücksichtigt.

  • Toller Artikel, mir fehlt nur ein Aspekt, lieber Tassilo: Auf den Arm nehmen hat nur begrenzt mit nicht laufen wollen zu tun, sondern ist Bindungsverhalten, der Wunsch nach Nähe. In der Kommunikation (Jesper Juul) ist also erstmal die Frage wichtig: Geht es hier um Nähe oder um laufen lernen? Darum, beim Papa oben zu sein oder gar von da oben besser zu sehen? Insofern ist dein Ansatz super, aber nicht tiefgehend genug. Ich möchte dich inspirieren, diese Aspekte alle mit einzubeziehen.

    • Hallo Maren,
      vielen Dank für die Ergänzung. Mir ging es ja in diesem Artikel genau darum zu zeigen, dass es sinnvoll ist, die Bedürfnisse des Kindes zu verstehen um dann eine Strategie zu finden, die für alle ok ist.
      lg Tassilo

  • Hallo,

    was ich mich immer frage bei diesen neumodernen Erziehungsmethoden: Früher wurde auch konsequent mit Strafen erzogen und die heutigen Erwachsenen bzw. die ältere Generation ist nicht geschädigt durch die Erziehung. Im Gegenteil. Diese damaligen Kinder haben Erwachsenen Respekt entgegengebracht. Wenn ich mir die heutige Jugend anschaue, läuft einiges aus dem Ruder. Adhs häuft sich, Respektlosigkeit
    … sogenannte Fälle von Tyrannenkinder sind keine Seltenheit.

    Ich selbst bin 25 und habe zwei Kinder.

    Liebe Grüße
    Melli

    • Liebe Melli, klingt spannend. Oberflächlich gesehen ist es vermutlich so, wie Du sagst. Wenn ich mit der Generation 60+ spreche sehe ich ein anderes Bild.
      Es ist extrem schwer für diese Generation, ihre Gefühle und Bedürfnisse zu benennen. Sie führen oft unglückliche Beziehungen und resignieren auf niedrigem Niveau. Es kostet sehr viel Zeit und Geld die schmerzhaften Kindheitsverletzungen zu heilen. In Therapien, Seminaren, Selbsterfahrungsworkshops.
      Von selbst gehen diese Verletzungen nicht weg.
      Aber wenn Du ein Paar gefunden hast, das mit Strafen aufgewachsen ist und ohne etwas zu tun, eine erfüllte Partnerschaft und Kinderbeziehung lebt, inkl. einer erfüllten Sexualität. Schreibe mir und ich würde sie gerne Interviewen und sie gerne kennen lernen.

      Ich stimme mit dir überein, dass viele Kinder wenig oder keinen „Respekt“ vor Erwachsenen haben. Das liegt allerdings weniger an den fehlenden Strafen, als viel mehr an der fehlenden Fähigkeit von Pädagogen und Eltern Respekt aus Liebe zu „erzeugen“.

      Noch immer strafen Eltern und Pädagogen in erschreckendem Ausmaß! Die Kinder verlieren somit das Vertrauen in die Erwachsenen und sind zurecht sehr skeptisch, wenn wieder etwas von ihnen verlangt wird. Ihren Schmerz und ihre Wut bekommen dann bedauerlicherweise häufig unbeteiligte ab.
      lg
      Tassilo

    • Hi Melli,
      sehe ich vollkommen anders. Ich empfinde die meisten 35+ Erwachsenen als verkorkst und unfähig, ihre Gefühle und Bedürfnisse – welcher Art auch immer – sich einzugestehen und auszudrücken. Respektlosigkeit den Erwachsenen gegenüber gab es damals wie heute – nur damals gab es unverholen Schläge dafür. Die Haltung Erwachsenen gegenüber war nicht von wertschätzendem Respekt geprägt, sondern war schlichtweg Angst.

      Ich bin 44. Mutter und Oma. Und habe den Eindruck, dass es an Wertschätzung und kompromissloser Liebe fehlt. Insbesondere den Kleinsten gegenüber.

      LG, S.

  • Und genau das wird früher oder später zu einem Problem. Konsequente Erziehung ist so wichtig. Wenn man sein Kind alles erlaubt und alles durchgehen lässt, wird es früher oder später tun und lassen was es will. Wenn sie klein sind ist es vll das erwähnte „ich möchte aber getragen werden“ später ist es das „mir ist es egal was du sagst, wenn ich mit meinem Freunden feiern geh, geh ich feiern egal wie lange“ Dies kann niemals der weg sein, Konsequent sein kann man auch ohne das das kind das gefühl bekommt es ist nichts wert. Die Art ist dabei ausschlaggebend. Auch lernen kinder durch Konsequenz sehr viel mehr im leben, als wenn sie ja doch das tun dürfen was sie möchten. Auch Kinder müssen rücksticht auf uns Erwachsenen nehmen.

    • Es geht bei der gfk nicht darum dass Kinder machen können was sie wollen. Kinder brauchen Führung. Aber gewaltfrei. Nämlich indem wir unsere persönlichen Grenzen wahren oder die gesellschaftlichen Grenzen schützen. Das geht auf Augenhöhe und gewaltfrei auch ohne künstliche Konsequenzen

  • Hallo Tassilo

    Ich finde deinen Artikel wirklich sehr gut. Ich bin selbst Pädagogin und habe natürlich auch immer gepredigt, dass Konsequenz das Allheilmittel ist. Seit ich selber Mama bin, merke ich, dass es nicht so ist … alle fünfe Gerade lassen, dass ist manchmal 100 mal besser. Eine Anmerkung habe ich jedoch: Deine Kommunikationsvorschläge formulierst du als Frage. Das würde ich anders machen , also kein „ok? „‚Oder so hinten dran, :3’n dann kann das Kind auch „Nein“ sagen , und man sieht sich dem näheren Konflikt gegenüber 🙂

    Liebe Grüße Anni

  • Hallo Tassilo,

    Ich bedanke mich sehr für deinen Beitrag uns bin froh das wir doch nicht alleine sind und es Menschen gibt, die auch so denken wie wir.

    Noch fällt es mir schwer meinen 18 Monaten alten Sohn konsequent oder nicht konsequent zu erziehen. Es kommen so viele Kommentare von außen, warum ich noch meinen Sohn stille und ob es nicht reicht, da wir uns noch din Kind wünschen.
    Viele verstehen auch nicht, das mein Sohn nur 8 bis 9 Stunden in def Nacht schläft statt 12 oder 13 Stunden. Durchschlafen gibt es nicht und verlange ich auch nicht, er ist noch klein.

    Ich kann meinen Sohn auch nicht umbewegen um 20 oder 21 Uhr ins Bett zu gehen und ihn zwingend beizubringen, dass er jetzt zu schlafen hat.
    Er geht noch nicht in den Kindergarten und ich gehe noch nicht arbeiten. Der Druck von außen meint, warum wir so lange schlafen und warum wir ihn nicht dine Tagesstruktur geben damit es später in der Erziehung nicht schwerer wird.
    Ich frage mich als Mutter und Erzieherin, ist ds richtig sein Kind schlafen zu zwingen oder sein Kind aufzuwecken obwohl es müde ist?
    Er kann es noch nicht verstehen, da er sich noch nicht in der kognitiven Lage befindet und das braucht Zeit, sage ich den anderen Müttern.
    Noch etwas habe ich über meinen Sohn und unserem Schlafverhalten herrausgefunden. Wie sind der Chronotyp „Eule“, der spät schläft und spät aufsteht und haben es in der Gesellschaft schwer (quasi das erleiden wie ein Jetlag).

    Entschuldigt den langen Text, bloß ich habe wirklich niemanden, außer meinen Mann, mit dem ich über mein wissen reden oder schreiben kann.
    Ich bin dem lieben Gott so dankbar, dass ich diesen Beitrag gefunden habe ♡.

    Kinder brauchen Liebe und Verständnis. Ich wurde selbst als Kind oft ohne Grund ins Zimmer gesperrt und habe um Liebe gewimmert und geweint und habe zu Gott gebetet, dass Gerechtigkeit geschehen mag. Meinen Vater habe ich dafür gehasst und war froh das er nach 11.Lebensjahren (ich), ausgezogen ist.

    Es war so furchtbar. Wären meine Eltern bzw. Mein Vater inkonsequent gewesen und hätte mir seine Liebe gezeigt, wäre ich heute eine ganz andere starke selbstbewusste Person, die vielleicht eine Sportstudentin oder ähnliches geworden wäre.

    All das liegt in den Händen der Eltern. Was geschehen ist, kann man nicht mehr ungeschehen machen. Mit den Folgen lebe ich heute noch und weine wenn ich kleine Kinder sehe, die diese besimmte Sportart machen (mit Unterstützung der Eltern) die ich damals it vollblut (6J.) machen wollte.

    DANKE Tassilo! Friede sei mit euch! 🙂 ♡

    • Liebe Sabra,
      vielen Dank für die Rückmeldung, es bedeutet mir viel, zu erfahren, was dieser Artikel auslöst… vor allem, wenn ich dir und deinem Mann Mut machen konnte, hat sich der Artikel gelohnt, der so viel Abwertung erfährt…
      Aber so ist, wenn man nicht dem Mainstream folgen möchte, sondern seinem Herzen…
      Ich schicke euch Kraft und Liebe
      Tassilo

    • Hallo Sabra,
      tatsächlich sieht man, wenn man mal über den Tellerrand sieht, dass dein/ euer Verhalten gar nicht so selten oder unsinnig ist.

      Es gibt eine Professorin für kindliche Entwicklung (ich kann die Quelle gerade nicht nachlesen), die ausdrücklich schreibt, dass Kinder ihr Zeitgefühl, wie wir Erwachsene es haben, erst ab einem Alter von ca. 6 Jahren entwickeln. Vorher solle man sich (so gut es geht) an deren Zeiten anpassen bzw. deren Zeiten gewähren lassen, weil die Kinder sonst „Schaden“ nehmen.

      Ich selbst habe mir immer gedacht: Wenn denn schon so ein Übel wie Schule, Kindergarten oder frühes Aufstehen kommen muss, dann soll es so spät wie möglich kommen. Dann möchte ich, dass sich mein Kind, so lange es geht, noch „gut“ entwickelt, meint auf seine Art und Weise usw.

      Während meiner Recherche ist mir außerdem aufgefallen, dass andere Kulturen es anders handhaben. Während in Deutschland bspw. das Familienbett oftmals als „gefährlich“ gilt oder den Eindruck erweckt, die Kinder zu verweichlichen, ist es in Asien offensichtlich üblich, dass die Kinder die ersten drei Jahre bei der Mutter im Bett schlafen. Wenn Asiaten davon hören, dass wir die Kinder zum Schlafen in ein anderes Bett legen, denken sie: Die armen Kinder.

      Gleiches gilt mit dem frühen und pünktlichen Kindergartenbeginn um 8 Uhr in Deutschland. Wenn man hier nicht pünktlich oder nicht jeden Tag kommt, spürt man i.d.R. den Ärger der Betreuer, die einem prophezeien, dass die Kinder nicht in die Gruppe integriert werden würden oder sonst etwas passieren würde. M.E. ist das mehr der Wunsch nach Verlässlichkeit der Betreuer, die ihren Plan haben, was den Tag über laufen soll, als die kindliche Realität. In Spanien bspw. haben wir einen tollen (Wald)Kindergarten gefunden, der um 9.30 Uhr beginnt. Wenn wir außerdem erst um 11 Uhr kommen – aus welchem Grund auch immer – ist das ebenfalls kein Problem.

      Bzgl. stillen schreibt Sarah Schmid (in ihrem Buch „Alleingeburt“), dass die Kinder natürlicherweise in einem Alter von 3-4 Jahren anfangen abzustillen, und mit 6-7 Jahren abgestillt haben. Wenn du mit 18 Monaten noch stillst, ist das aus dieser Perspektive heraus also quasi nichts bzw total normal 🙂 .

      Mir hat es gut getan, meiner eigenen Beobachtungsgabe zu trauen und bei Zweifeln im Internet zu recherchieren – es gibt für jede andere Lebensweise „gute“ Begründungen. Es gibt sogar wissenschaftliche Studien, warum ein Schulbeginn von 8 Uhr für Kinder zu früh ist, und natürlich auch eine darüber, warum Kinder im Familienbett sicherer schlafen.

      Vielleicht hilft es dir auch, wenn du versuchst, die Personen zu meiden, die dich allzu oft kritisieren, und statt dessen neue Freunde suchst, die deine Lebensweise teilen oder zumindest als gleichwertig „gewähren“.

      Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg gehen könnt!
      LG Sofia

  • Tja, das war jetzt wirklich sehr schön zu lesen und auch all die Kommentare dazu. Unsere Kinder sind (14, 16, 20) und konsequentes Handeln war/ist immer noch ein Thema. Meist heisst es ich sei nicht konsequent genug und deshalb tanzen mir die Jungs (14/16) auf der Nase herum. Mein Gefühl sagt mir eigentlich, dass das nicht stimmt und doch haben mich diese Aussagen immer sehr verunsichert und auch traurig gemacht. Die Frage hinter allen Ansagen ist doch immer “ meine ich das wirklich so, oder ist es eine Reaktion die von aussen kommt“. Kündige ich eine Massnahme an, weil ich das Gefühl habe „man“ macht das so, das gehört sich so, die Umgebung erwartet das von mir, oder ist es etwas das mir aus tiefstem Herzen wichtig ist. Meiner Erfahrung nach werden „echte“ Ansagen akzeptiert, meist kommentarlos. Alles andere gibt Anlass zu Diskussionen. Dieses Erziehen war mir immer so zuwider…..Massnahmen anderen antun, die man selber zutiefst hassen würde. Wieso soll ich mit meinen Kindern so umgehen, wie ich auf keinen Fall behandelt werden möchte? Antwort: „Damit sie lernen wie es im Leben zu und her geht, damit sie sich anständig verhalten und nirgends anecken. Damit sie Systemkonform sind“. Ich kann mich an unzählige Male erinnern, wo es mir nachher schlecht ging, weil ich mich konsequent verhalten habe und die Stimmung im Eimer war.
    Ich habe also doch nicht alles falsch gemacht….und bin jetzt umso motivierter, immer nach Lösungen zu suchen auch wenn es dauert und andere finden ich sei nicht konsequent. 😉

    • Lebe Claudia,
      vielen Dank für dein Kommentar. Ich freue mich, dass mein Artikel von dir genau so verstanden wurde, wie ich ihn geschrieben habe 😉 Von deinem Ringen und dranbleiben zu lesen ist eine echte Freude !!!
      lg
      Tassilo

  • Hallo!
    Für mich hört sich das nicht nach Konsequenz an sondern nach sinnlosen bestrafen!! Und das braucht echt kein kind!!
    Ich durfte bei meinem 15 monate alten Sohn die Erfahrung machen, wenn ich ihm erkläre warum und wieso das jetzt nicht nach seinem Kopf geht oder ihm eine beschäftigungsalternative biete er das versteht und ganz toll mit macht!
    Manchmal ist er sturr aber das sind seine eltern ja auch^^
    In diesem Sinne sinnlose Bestrafung bringt gar nichts haben meine Eltern auch so mit mir gemacht hat gar nix gebracht!!

    Lg Karo ♦

  • ich bin immer inkonsequent gewesen, immer in der ersten aufregung etliche strafen veranschlagt, die ich am ende nicht eingehalten habe und wenn ich doch ein zwei seltene male konsequent war, so quält mich das bis heute 🙂 .anfangs habe ich mich vielleicht noch entschuldigt für mein verwirrendes verhalten,warum hab ich da jetzt geschrien oder mit der strafe überreagiert, aber beim nächsten großen ärger war es wieder so.
    irgendwann habe ich meine inkonsequenz nicht mehr erklärt, ich denke man könnte mein verhalten so interpretieren, dass ich aus schwäche klein bei gegeben habe. obwohl meine tochter (11) schonmal in tränen ausbricht wenn sie (was auch immer) doch noch darf.das heißt sie weint aus schamgefühl und denkt dass sie die güte nun nach ihrem verhalten nicht verdient hat. dann muss ich sie wieder beruhigen, während mein sohn (13) mich schon lange nicht mehr ernst nimmt (ja,ja, machst du sowieso nicht und sein verhalten langfristig eher zur egal-haltung tendiert).
    im allgemeinen fühlt sich alles durcheinander an , die kinder tanzen einem auf der nase herum und ständig denkt man( im nacken die erinnerung an die supernanny und co) das nächste mal werde ich konsequent sein, alles wird nur noch aus regeln bestehen, aktion – reaktion :D. und immer wieder scheitert man mitten in der (re)aktion mit einem blick auf sich selbst ,indem man erkennt dass man sich selbst überhaupt nicht ernst nehmen kann.
    man kann die dinge ja auch nicht von jetzt auf gleich verändern, außerdem hat man ständig das gefühl, es ist schon zu spät.
    am ende des tages sagen wir uns zwar immer dass wir uns lieb haben und wenn es drauf ankommt, halten wir zusammen, aber man spürt eine unsichtbare immer anwesende zerbrechlichkeit.diese situationen haben mich immer traurig gemacht, vor allem in phasen, in denen sie viel zu oft aufgetreten sind. und gerade in der angst vieles falsch zu machen, die ja eher von außen forciert wird, macht man vieles falsch.
    und nun lese ich diesen artikel, der mir aus der seele zu spricht und mir so logisch vorkommt wie selten etwas, was ich bis jetzt in den zahlreichen ratgebern, posts etc., gelesen habe.

    • Vielen Dank für diese ausführliche Rückmeldung! Bin sehr berührt von deiner Aufrichtigkeit…
      Sei von Herzen gegrüßt
      Tassilo

  • Ich bin sehr froh, dass es in unserer Familie das kleine „Na gut“ gibt. Wenn ich spontan „Nein“ sage und es mir später sinnlos vorkommt, kann ich „Na gut“ sagen. Und das Kind lernt von mir, dass man ohne Gesichtsverlust einlenken kann. Auch wir Erwachsenen verlangen von dem Kind, dass es nach dem Trotz einlenkt und „Na gut“ denkt und sagt und macht, was der Erwachsene will.

  • Du hast so recht. Ich bin meinen Kindern gegenüber die Inkonsequenz in Person und sie lieben mich dafür. Ich kann es nicht ertragen wenn sie weinen und bin wirklich schnell weich zu kriegen.
    Als Dank kuschel sie gerne mit mir und schreiben mir oft Briefe mit „Mama ich hab dich lieb“.
    Ich wurde konsequent erzogen und habe irgendwann mit 8 Jahren aufgehört meine Eltern zu umarmen und ich kann es heute noch nicht.
    So etwas möchte ich mit meinen Kindern nicht erleben.
    Ein kleiner Tipp:
    es ist sinnvoller vor einer Unternehmung Regeln aufzustellen, dann wissen die Kinder auch was man von Ihnen erwartet. In einer Unternehmung neue Regeln festzulegen endet nur in Geschrei und Tränen.

  • Lieber Tassilo,

    ich habe bei der Überschrift gedacht „was für ein Quatsch“. Ich habe die Zeilen gelesen und war verwirrt. Die Beispiele die aufgeführt wurden, haben in meinen Augen nichts mit konsequent-sein zu tun, sondern mit Bestrafung. Wenn man ein Kind auf das Leben vorbereitet, dann sollte man mit gutem Beispiel voran gehen und versuchen bei unterschiedlichen Meinungen nach Lösungen zu suchen, die für beide Parteien annehmbar sind. Manchmal muss ein Elternteil aber einfach verbieten, bei zuviel Süßigkeiten zum Beispiel, denn die Konsequenz wären sonst Bauchschmerzen.

    Meine Kinder wissen, dass sie mit guten Argumenten eine Meinung von mir kippen können. Da bin ich aber nicht inkonsequent sondern gerecht.

    Ich denke wir verstehen das konsequent-handeln einfach unterschiedlich.

    Liebe Grüße

    Kathleen

  • Hier wird einiges aus Vermischungen und Annahmen entwickelt und dann auch logisch zu Ende gedacht aber dabei geht vergessen, dass der Fehler schon viel früher passiert ist. Die „Konsequenz“ wird als das Problem dargestellt, wenn eigentlich schon die Regeln und Vorsätze das Problem waren.

    Wenn man falsche, unsinnige, unlogische, unverständliche Regeln aufstellt oder sich Vorsätze nimmt welche pädagogisch bedenklich sind (wie im Beispiel laufen, tragen) dann muss man konsequenterweise inkonsequent sein um nicht eine miserable Erziehungsperson sein. Das ist in etwas das was hier geschildert wird.

    Aber das ist nicht der Fehler der Konsequenz sondern der Regeln und Vorsätze die der Konsequenz vorher gingen.

    Zusätzlich werden hier grundsätzlich zwei Sachen vermischt, die man nicht vermischen darf.

    1: Konsequenz nach nicht akzeptiertem Verhalten, welches in der Gemeinschaft nicht getragen werden kann. Hier braucht es so wenige wie möglich doch umso sinnvollere Regeln und 100% Konsequenz, sonst verwirrt es das Kind. Kinder wollen das diese Regeln konsequent durchgesetzt werden müssen, wenn Erziehungspersonen hier den (für sich bequemen, netten) Weg nehmen, dann fühlen sie sich ungeliebt weil die Erziehungsperson die eigene Bequemlichkeit über die Erziehungsaufgabe gegenüber dem Kind stellt. Das ist meiner Meinung nach DER grösste Fehler inkonsequenter Erziehungspersonen. Sie denken sie tun dem Kind einen gefallen weil sie nett und gefühlvoll sind, doch in Tat und Wahrheit tun sie sich selbst einen gefallen weil sie weich statt hart sein können.

    2: Konsequenz bezüglich Vorsätzen in der Erziehung welche nicht mit einem nicht akzeptierbaren Verhalten zu tun haben (das Beispiel mit den tragen/laufen). Hier braucht es keine Konsequenz sondern Verhältnismässigkeit, diskurs, Verhandlungen.

    Das sind zwei komplett verschiedene Themen und sie beide in den gleichen Topf zu werfen ist mindestens bedenklich.

    Viele Leser werden hier wohl ein wenig verwirrt sein und nicht wissen wer sie sind und wer sie sein wollen. Denn ihr Blog stimmt für 2) aber nicht für 1).

    Fazit: Konsequent sein ist nicht per se hart und gefühllos. Denn wenn man Regeln aufstellt, deren konsequente Umsetzung verlangt das man gefühllos, pädagogisch falsch oder unverhältnismässig handeln muss, dann hat man die falschen Regeln aufgestellt!

    Deswegen zu allem was hier steht: Konsequent zu Ende gedacht aber nicht konsequent angefangen.

    • Laut – lach… 😉 Ja Raphael, dein letzter Satz gefällt mir… allerdings sehe ich es tatsächlich anders als du.
      Schlagen ist z.B. nicht immer Schlecht. Beißen, hauen und kratzen auch nicht. Es kommt darauf an.
      Wenn ein Junge vergewaltigt wird und sich dabei wehrt, haut, beißt, kratzt, dann würden wir sogar stolz auf ihn sein. Gegenüber einem Jungen der sich bei einer Vergewaltigung nicht gewehrt hat, weil wir ihm gesagt haben, dass es sich nicht gehört, bei dem wir eher den Kopf schütteln würden und ihm vielleicht noch Vorwürfe machen würden: „Warum hast du dich nicht gewehrt?“ – „Weil ihr mir gesagt habt, dass ich es nicht darf!“

      Aus meinem Verständnis heraus hat jedes Verhalten seinen Sinn. Wenn ich das verstanden habe und einen besseren Weg kenne um das dahinterliegende Bedürfnis zu erfüllen, sind Kinder und Erwachsene absolut kooperationsbereit.
      Selbst Gefängnis würde ich niemals zur Strafe als Konsequenz einsetzen, sondern nur als Schutz. Wenn die Gesellschaft vor jemand geschützt werden muss, ist ein Gefängnis sinnvoll, jedoch auf ganz andere Art, als wir es bisher machen.

      lg
      Tassilo

  • Ich habe zwei Jungs von 4 und 5. Jeder hat mir Prophezeit dass ich das ja im Leben nicht geregelt bekomme, weil sie so dicht beieinander sind vom Alter her. Es war und ist auch oft sehr stressig, aber hey.. jeder sagt mir was ich für tolle, liebe, ausgeglichene Kinder habe. Ich gehe mit ihnen genauso um wie es im Artikel beschrieben ist. Sie wissen was sich gehört, können sich benehmen, aber sind trotzdem völlig Kind und drehen auch mal völlig durch.. ich lasse sie manchmal den ganzen Tag Fernsehen, wenn das Wetter doof ist und wir sowieso nichts unternehmen können. Es gibt aber auch viele Tage an den sie nur draußen im Garten spielen, mit ihren Freunden oder bei denen. Tage an den wir was tolles basteln, wobei sid mir ihre Liebe ausdrücken können und mir etwas schenken zu können bereitet ihnen so große Freude, dass sie manchmal sogar Tränchen in den Augen haben weil ich mich so sehr darüber freue.
    Wie ich mit „Konsequenz“ umgehe: sie wissen, dass jedes Handeln im Leben eine gewisse Konsequenz mit sich bringt. Aber nicht weil ich das sage, sondern weil es eben so ist.. wenn sie morgens zb zu lange rum trödeln, sage ich ihnen, dass sie den gemeinsamen Morgenkreis im Kiga dann verpassen. Ich lasse ihnen aber die Wahl. Natürlich wollen sie gerne mitmachen, also beeilen sie sich. Kinder sind so faszinierende Wesen. Wer auch nur ein bisschen darauf hört was sie bewegt und welche Bedürfnisse sie haben, kann eine unendliche glückliche Liebesbeziehung mit ihnen haben.

    • Liebe Joana, vielen dank für deine berührenden Zeilen…
      Kinder sind so unterschiedlich, das was für meine Kinder wirkt, kann bei deinen ganz anders sein… vielen Dank dass du uns an deinem Kinderzauber hast teilhaben lassen…
      lg
      Tassilo

  • Hallo Tassilo

    Am vorigen WE, hatten wir alle mit unserem 3jährigen einen schweren Stand. Ich hatte einen Termin, der Wichtig war und leider aber zu einer unpassenden, nähmlich zur Essenszeit.
    Er war erst vom Besucher fasziniert, dann hatte er plötzlich Hunger und wollte partout nur von mir seinen Teler gerichtet, Papa und Oma waren gar nicht recht. Nur ich kam nicht dazu und hab ihm gesagt, wenn unbedingt ich den Teller richten soll, muss er leider warten. Dass war auch bäh, aber er hat es akzeptiert. Als dann der Handwerker weg war und wir uns endlich zu Tisch setzen konnten, wollte er plötzlcih nimmer und egal wer was zu ihm gesagt hat, er war total auf „nein“ gebürstet. Nun ja die Situation wurde immer unangenehmer und schließlich ließ ich mich hinreissen: Wenn du jetzt nicht mit uns ißt, nehme ich dich nicht mit zum Baby (neugeborener Kusin), den warten kann ich nicht mehr länger, dass du vielleicht spatter ißt, dann können wir alle nimmer zum Baby…. Dann musst du eben zu Agnes (Nachbarin und Mutter der Freundinnen) rüber. Kaum hatte ich es gesagt und gemerkt, dass das nicht zieht und er trotzdem nicht nachgibt, tat es mir leid, den er hatte sich so aufs Baby gefreut und ich wollte ihm dass auch eigentlich gar nicht nehmen. Aber ich hatte es nun Mal gesagt und da gab es kein Zurück mehr.

    Schade, dass ich deinen Beitrag nicht schon davor gelesen hatte! Ich hab mich den ganzen Abend super mies gefühlt.

    Leider habe ich es als Kind ähnlich erlebt, wie Vanessa. Hatte ich was verbockt, gab es Strafe von meinem Vater, machte ich Mal was gut, nie ein Lob. Ich hatte, je älter ich wurde ein immer schlechter werdendes Verhältnis zu ihm und das hat sich bis zu seinem Tod nicht gebessert. Ich würde es gerne anders machen, ertappe mich aber viel zu häufig dabei in dieses Muster zu fallen und Druck auf meine Kinder auszuüben 🙁

    LG Alex

  • Hallo Tassilo,
    ich habe festgestellt, dass ich instinktiv meistens nach deinem Modell gehandelt habe. Dies hat zur Folge, dass ich heute mit meinen Jungs (19 und 16) ein ganz wunderbares Vertrauensverhältnis habe, das weit über das hinaus geht, was andere Jugendliche Ihren Eltern anvertrauen würden. Natürlich weiß ich, dass sie mir mit Sicherheit nicht ALLES erzählen,und das ist auch gut so.
    In den Fällen, in denen ich HART und KONSEQUENT war, war ich es eigentlich nur, weil andere (Großeltern, Lehrer z.B.) es von mir so erwartet haben. Ich kann aber nicht behaupten, dass ich tatsächlich dahinter gestanden habe und die „Konsequenzen“ für mich persönlich mindestens genauso unangenehm waren wie für meine Kinder. Zum Teil sogar auch für mich Strafe!(z.B. 1 Woche Hausarrest im Hochsommer… was für ne saublöde Idee!!! )
    Im Endeffekt ist mir das Vertrauen meiner Jungs hundert mal mehr wert, als das Gefühl, in einer Streitsituation „gewonnen zu haben“.
    Liebe Grüße
    Luna

  • Eine Konsequenz, die Härte, Fühllosigkeit und Sadismus beinhaltet, schadet jedem Kind. Wenn wir einfühlsam mit den Kindern umgehen und ihnen Grenzen begreifbar machen (einschließlich die eigenen) dann kann man mit ihnen gemeinsam nach Lösungen suchen, die für beide Teile akzeptabel sind. Schon Marshal B. rosenberg hat mit seiner „gewaltfreien Kommunikation“ aufgezeigt, wie Zusammenleben möglich ist, ohne dass ein Teil unterworfen bzw. sogar gebrochen“ werden muß. Wir brauchen gesunde, empathische und liebevolle Menschen und sollten sie nicht durch Härte zu Monstern verbilden!

    • nichts. gegen Empathie. und das sollte man immer versuchen sich in sein Kind hineinzuversetzen. aber es wird nicht immer Lösungen geben die für beide Seiten akzeptabel sind. bei einem Kind geht das noch. aber bei drei? wenn jedes kind was anderes essen will und zu einer anderen Zeit?oder keines aufhören will , die Geschwister zu ärgern. da ist da auch ein „Machtwort“ richtig. man muss da nicht laut werden dazu. ein deutliches „nein“ wird in solchen Situationen mehr helfen als der Versuch, akzeptable Lösungen zu finden. Kompromisse müssen natürlich auch sein wenn es sinnvoll ist

  • Hallo,
    der Beitrag hat mich begeistert. Es ist genau die Erziehung, die ich von meinen Eltern und meiner Großmutter erhalten habe. Ich habe sie bei meinen Söhnen (19 und 25 Jahre)angewendet und heute bei meiner Enkeltochter (5 Jahre). Bis heute habe ich es nicht einmal bereut oder an dem gezweifelt was ich tat. Auch wenn in meinem Umfeld viele waren, die das anders sahen. Das Thema Pupertät zum Beispiel, ging an uns vorbei, wie der leichte Hauch einer Sommerbrise. Nichts ist so wichtig wie Vertrauen und Liebe, der Rest kommt dann von allein. Nur so konnten wir die dunkle Zeit in unserem Leben überstehen und uns heute wieder an unserem Leben erfreuen.

    LG Katrin

  • […] zwei Beiträge getummelt, über die ich mich sonst amüsiert hätte. Der eine besagte, dass man auf keinen Fall konsequent sein soll. Der andere (gefühlt) genau das Gegenteil. Kombiniert mit den Kommentaren zu einem verlinkten Bild […]

  • Wochenende Fr abend-So Nachmittag war mein 6 jähriger Enkel zu Besuch !Fr Abend war super, Bilderbücher vorgelesen, dann ist er ins Bett!Sa morgen hatte ich für ihn Brezel gekauft, die er sonst gerne isst, da nicht! Zum Backen hatte er keine Lust, vorher wollte er das! Einkaufen mit dem Opa damit er Bewegung hat, ich hatte den Quark vergessen, wollte er auch nicht, ich konnte kein Tiramisu machen und habe ihm das auch erklärt, Omi geh du doch sagte er; mittags ging es weiter, Kaiserschmarren mit Rosinen, die er liebt wollte er nicht essen! Ich bin dann mit ihm ins Kino in einen Film, in den ich nicht wollte und erst zu Hause, als ich ihm Bilderbücher vorgelesen habe, war es wieder o.k.! Wie schaffe ich es in Verbindung zu kommen, Fynn irgendwas anderes isst außer Süsses Schokolade etc. und sonst nur schlechte Laune hat. Und ich über dieses Thema dann auch nicht in Verbindung mit meinem Mann bin!!Ansonsten fand ich die Beiträge und Kommentare klasse, habe mich in vielen wiedergefunden

    Liebe Grüße
    Astrid

    Astrid

    • Liebe Astrid,
      es wäre spannend, herauszufinden, was ihn beschäftigt. Hatte er Heimweh? Mamaweh? Oder oder? Lustlosigkeit oder notorische Ablehnung von Angeboten lässt auf etwas tiefer liegendes vermuten. So lange es nicht gefunden wurde sind viele Angebote unfruchtbar. Ich empfehle das nächste Mal ein wenig Zeit zu investieren um wirklich zu verstehen, was sein Herz umtreibt. Das ist kein Zuckerschlecken, da er selbst nicht genau weiß, was los ist. Viel Spass, bei der Forschungsreise und der dabei entstehenden Verbindung. lg Tassilo

  • Lieber Tassilo,
    Ich bin seit 22 Jahren Erzieherin und habe einen Sohn mit 20 und eine Tochter mit 18 Jahren.
    Meiner Meinung nach haben die Kommentare recht, dass es in deinem Artikel ein Problem mit dem Begriff Konsequens gibt.
    Aber du hast auch recht. Wer knall hart seine Vorstellungen in der Erziehung durchsetzen will, entfernt sich von seinem Kind!
    Das Wichtigste in der Erziehung ist eine gleichbleibende Richtung die dem Kind Sicherheit gibt. Und den sollte man konsequent gehen. Natürlich mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Kindes.
    Am meisten lernen Kinder durch das Vorbild. Wenn Eltern sich mit dem Kind regelmäßig und in den immer gleichen Situationen die Hände waschen, dann tuen sie es später von selbst. Nur muss das Verhalten von den Eltern konsequent eingehalten werden. Das Kinderzimmer aufräumen, den Tisch abräumen, die Wäsche in den Wäschekorb geben, all das macht man am besten mit dem Kind zusammen bis es in die Schule kommt. Und dann kann es einzelne Arbeiten auch allein verrichten.
    Das Wichtige ist aber das Vorbild der Erwachsenen im Umfeld der Kinder!
    Nach meiner Meinung ist das auch der Grund, weshalb so viele Jugendliche und junge Erwachsene so orientierungslos sind. Denn viele Erwachsene reden so und handeln ganz anders.
    Aber es ist sehr schön, dass wir uns so frei miteinander austauschen können und unser Verhalten hinterfragen. So können wir für unsere Kinder die beste Möglichkeit finden fröhliche, aufgeschlossene und tolerante Menschen zu werden.

    Gruß Martina

  • Halleluja, einer hats begriffen! Diesen Beitrag werde ich all denen auf den Tisch legen, die mich jahrelang für den angeblich inkonsequenten Umgang mit meinen Kindern gescholten haben. Kinder wollen angenommen und verstanden werden, wie alle Menschen, nicht erzogen. Ich hasse das Wort Erziehung. Dabei geht es um Macht, nicht um Menschlichkeit. Der positive Umgang mit Kindern, ist die beste Zukunftsvorsorge, die eine humane Gesellschaft leisten kann. Tausend Mal: DANKE!

    • Wow – danke für deine Resonanz – ich freue mich sehr, zu lesen, dass du deiner Linie treu geblieben bist. Ich feiere dich!
      Herzliche Grüße
      Tassilo

  • Hey,
    Ich finde diesen Beitrag echt toll.
    Es ist wirklich schön zu lesen, dass es auch andere Eltern so sehen und so machen. Ich erziehe meine Kinder nach Gefühl. Das heißt, wie geht es uns damit. Was dem, was du schreibst sehr nah ist. Doch ab und zu überkommen die Vorstellungen unserer Gesellschaft mich und ich werde meinen Vorstellungen untreu und ich fange sogar an, an ihnen zu zweifeln. Um so mehr freut es mich aus tiefstem Herzen deinen Beitrag zu lesen.
    Danke 🙂
    Und ich finde, es sollten viel mehr Eltern ihren Kindern zuhören und nicht so ein doofer Erwachsener sein, der immer alles besser weiß und sowieso mehr Ahnung und Erfahrung hat.

    Liebe Grüße,
    Hedi

  • Lieber Tassilo,

    vielen Dank für diesen Artikel! Ich habe ihn nach dem ersten Lesen erst einmal sacken lassen müssen, weil mir nicht ganz klar war, wie ich eigentlich zu dem Thema stehe. Das Gefühl, das Du beschreibst, kenne ich nur zu gut: Das Kind liegt weinend im Bett, weil wir zuvor Stress wegen seiner Trödelei hatten, und ich dann auch dachte, JETZT muss ich dranbleiben, sonst habe ich morgen wieder den gleichen Zirkus. Und doch hatte ich ein schlimmes Magengrummeln. Darauf will ich ab sofort wieder mehr achten und nach anderen Handlungsmöglichkeiten fahnden – das verspreche ich Dir!

    Jetzt, nachdem die ersten Kommentare schon abgegeben wurden, bin ich etwas verwirrt, weil ich selbst Konsequenz immer anders verstanden habe: Nicht als Durchführung und Durchsetzung von Strafen, sondern als ganz klare Richtlinie für meinen Sohn, wie *ich* mich verhalten werde, wenn er das oder das macht. Und dazu gehört keine Auszeit oder sonstige Strafen, sondern eher im Sinn von logischen Folgen.

    Wenn er zu früh vom Tisch aufsteht und sagt, er ist satt, dann weiß er, dass es danach für eine gewisse Zeit nichts mehr zu essen gibt, da ich kein Restaurant führe. Er bekommt auch kein anderes Essen, wenn es ihm nicht schmeckt, aus dem gleichen Grund wie oben. Er wird sich immer mal wieder später in Situationen wiederfinden, in dem das Essen nicht so doll schmeckt, er dann aber keine Wahl hat und „Bestellungen“ aufgeben kann. Er braucht nicht alles aufzuessen, aber er wird auch nicht verhungern bis zur nächsten Mahlzeit.

    Wenn er abends beim Zähneputzen oder beim Ausziehen trödelt, dann bleibt einfach weniger Zeit zum Lesen übrig, auch das ist eine logische Folge. Nach 20 Uhr ist in der Regel Mamazeit.

    Ich finde es sehr wichtig, dass wir als Eltern eine gute Balance finden. Sich selbst aufgeben und die eigenen Bedürfnisse ständig hintenan stellen ist keine Lösung – das ist wie eine tickende Zeitbombe. Auf der anderen Seite einen Egotrip durchziehen und seine Kinder wie nervige Anhängsel zu betrachten, die gefälligst zu funktionieren haben, geht schon mal gar nicht! Ich glaube fest daran, dass wir die Verantwortung haben, unsere Kinder bis zum Erwachsenenalter zu begleiten, und ihnen schrittweise zu zeigen, was jetzt in dieser oder jener Situation angebracht ist. Wobei ich darauf achte, mein Kind nicht wie einen kleinen Erwachsenen zu behandeln und es mit Erklärungen zuzudröhnen, die es noch gar nicht intellektuell oder empathisch erfassen kann.

    Soweit die Theorie 🙂 Auch ich erwische mich hin und wieder mit vollkommen unlogischen Phrasen und hirnlosen Konsequenzen. Meistens bin ich aus anderen Gründen vollkommen frustriert, und dann bemerke ich entsetzt, was für einen Stuss ich zu meinem Sohn sage. Wenn ich dann wieder einen klaren Kopf habe, bitte ich meinen Sohn auch um Verzeihung. Das ist für mich z.B. jetzt nicht inkonsequent – sondern menschlich! Mein Sohn weiß, dass ich Fehler mache. Er darf ja auch Fehler machen, und ich habe ihn immer, immer lieb! Das sage ich ihm auch. Er soll lernen, dass Fehler ok sind, und dass es zu einem starken Charakter gehört, sich danach angemessen zu entschuldigen.

    Ich habe außerdem gelernt, viele unangenehme Situationen schon zu antizipieren und damit die Kooperation mit dem Jungen zu erreichen. Wenn wir zum Essen bei Freunden eingeladen sind und ich weiß, es sind nur kleinere oder gar keine Kinder da, dann sage ich das vorher und frage ihn, ob wir etwas zu lesen mitnehmen sollen oder was er sich wünscht. Zur Not fahre ich vorher noch schnell zur Tankstelle und kaufe ein Comic. Oder ich sage gleich morgens beim Frühstück, dass wir nachmittags eine große Runde mit dem Hund drehen müssen, auch wenn das Wetter schlecht ist. Er ist zwar nicht immer begeistert – ist auch ok, bin ich ja auch selbst nicht – aber wir wollten beide den Hund, also müssen wir beide – nicht nur ich – mit dieser Konsequenz leben. Und ich habe die Aufgabe, ihm das zu zeigen, wie das geht.

    Und natürlich bin ich auch inkonsequent 😉 Ich liebe Ausnahmen von der Regel, die ich immer mal wieder in unseren Alltag einbaue. Die spontane Visite in der Eisdiele. Der Überraschungsbesuch im Kino. Die Extra-Spielminuten am Handy.

    Ich habe aber zudem die Erfahrung gemacht, dass ich mit sanfter und wohlwollender Konsequenz letztlich doch auch positive Erlebnisse generiert habe (z.B. eine gemeinsame Tour im Wald, was dem Jungen dann doch noch sehr viel Spaß gemacht hat, obwohl er anfangs keine Lust hatte und herumnölte).

    Mein Ziel ist es, mit einem Augenzwinkern warmherzig konsequent zu sein im Sinne von „Du kannst dich auf mich verlassen. Immer.“ Auch mal Fünfe gerade stehen zu lassen. Mich nicht zu schämen „Entschuldige bitte!“ zu sagen. Meinem Sohn ein Mitspracherecht einzuräumen, was die einzelnen Optionen angeht.

    Uff, jetzt wurde es doch ein langer Text. Daran erkennst Du, Tassilo, dass Du echt einen Nerv getroffen hast 🙂

    Lieben Gruß
    Heidi

  • Hallo Tassilo,
    ich bin 33 Jahre alt, habe einen we jährigen aus erster Ehe, einen 5jährigen und einen einjährigen aus zweiter Ehe. Meine Eltern haben mich und meine Geschwister inkonsequent erzogen und dafür bin ich dankbar. Meine Mutter hat heute noch eine starke Beziehung zu uns (unser Vater ist schon verstorben).
    Auf meine Kinder gehe ich ähnlich ein, wie ich es aus meiner Erziehung kenne, was Freunde und mein Mann meist nicht verstehen.
    Ich bin glücklich mit der lockeren inkonsequente Erziehungsmethode, fühle mich aber angegriffen durch Kritik von außen. Das ist für mich sehr hart, weil ich eigentlich stolz bin, so warm mit meinen Kindern zu sein, so dass nichts zwischen uns steht oder ich über ihnen stehe.
    Aber es tut gut, zu hören, dass andere auch auf diese Art erziehen.
    Alles Gute
    Julia

    • wenn du gut damit klarkommst, ist doch alles in Ordnung. wenn du deinen Erziehungsstil gefunden hast, dann bleib dabei

  • Sehr schöner Beitrag. Wir versuchen bei unserem Sohn (3 und ein bissel) auch immer Kompromisse zu finden bzw zu erklären warum manches jetzt so nicht geht und wie es vielleicht anders zu machen wäre damit alle einverstanden sind und dann kommt es auch zu total süßen und lieben Rückmeldungen. Thema Tragen: Natürlich wird er langsam schwer und wir verhandeln dann immer und er fragt auch ob mir mein Arm schon weh tut oder möchte dann beim Einkauf hochtragen helfen, damit mein Arm nicht weh tut. Da trägt man ihn dann auch mal wieder gern. besonders früh auf dem Weg zur KiTa ist es gleich noch eine Kuscheleinheit auf dem Weg zum Bus.

    • Wen ich deine Zeilen lese, bin ich voller Freude, weil ich sooooo gerne in Verbindung bin mit Eltern die ihrem Kind ihre Liebe auf so eine Art zeigen wollen und es auch tun…
      Da möchte mann doch gleich wieder Kind sein…
      Danke euch…

  • …das sagen auch nur Leute, die das mit der Konsequenz falsch/nicht verstanden haben.

    Deine Beispiele haben nix mit Konsequenz zu tun.

    Wenn dein Kind dich um etwas bittet und du das nicht möchtest/kannst oder du es um etwas bittest und es das nicht möchte, macht es eine negativ Ansage, dann erst entscheidest du ob du durchziehen willst oder nicht (-konsequent sein willst).
    Wenn du es willst solltest du dabei bleiben, wenn nicht dann musst du dich JETZT dazu entscheiden. Nicht nach 5x quengeln. Dann lernt nämlich dein Kind das Quengeln und Schreien zur Kommunikation dienlich sind.

    Wie du mit deinem Kind sprichst musst du selber wissen. Anschreien hat nix mit Konsequenz zu tun. Im Gegenteil teilt meine „Konsequenz-stimmlage“ meinen Kindern mit dass ich das jetzt wirklich so meine. Nämlich genauso wie wenn ich sage „Nein, Kinder dürfen keinen Wein/Kaffee trinken/auf die Strasse laufen“. Das kann ich ganz ruhig sagen und es trotzdem meinen.

    Und ja meine Kinder müssen sich 2x am Tag die Zähne putzen und wenn es zu lange dauert gibt nur ein/kein Buch mehr vorgelesen, weil Mama auch das Bedürfnis nach einem ruhigen Abend/Arbeit/abschalten/nur 24h am Tag hat.

    Nach Klöters sollte man sich immer fragen wessen Bedürfnis gerade größer ist. Und danach handeln. Am besten überlegt man sich vor der Ansage ob man das auch so durchziehen will, spätestens jedoch nach dem 1. Nein.

    Und durch mein konsequentes Nein (einmal Schokolade wegnehmen im Supermarkt hat gereicht) fragt meine 4-jährige nie im Supermarkt nach Süßem. Doch, sie fragt manchmal (selten) und wenn ich nein sage dann ist es gut.

    • Hi Nina,
      danke für deine Kritik.
      Wir sehen es vielleicht unterschiedlich, vielleicht gibt es da auch nur Mißverständnisse.
      Es ist für mich nie zu spät einen rücksichtslosen Weg zu korrigieren und einen besseren Weg
      zu finden, der für beide passt.
      Manchmal gelingt es uns nicht, dann sollten wir das aus meinem Verständnis heraus auch Transparent
      machen, dass wir Eltern es nicht geschafft haben einen Weg zu finden, der für beide passt. Das Kind
      kann je nach Alter nichts dafür.
      So verstehe ich Elternverantwortung.
      lg
      Tassilo

    • Hallo Nina,

      ich denke, falsche Entscheidungen sollte man als solche benennen und gegenüber dem Kind zurücknehmen, evtl. auch Bedauern ausdrücken.

      In Folgendem gebe ich Dir recht: Wenn das Abweichen von gerade getroffenen Entscheidungen die Regel ist und gar keine „Linie“ hat, mal Dinge erlaubt und dann wieder genau die gleichen Dinge verbietet, dann erzeugt dies große Orientierungslosigkeit beim Kind. Es wird anfangen, jedesmal das Beste für sich „herauszureizen“. Sowas mündet oft in endlosen Quängeleien und Diskussionen.

      Tilo: Wenn wir schon Jesper Juul bemühen, dann doch bitte auch den Aspekt der elterlichen Führungsaufgabe. Und das persönliche „sich abgrenzen“. Juul spricht oft davon, ein klaren „Nein“ zu verwenden, wenn man nein meint – und „ich will!“ zu sagen, wenn das auch so ist. Worin ich dir recht gebe ist, dass ein „Konsequent-sein“ aus einem Konzept heraus, das wir im Kopf haben und welches unserem „Inneren weisen Ratgeber“ stark zuwiderläuft, ein Kind verletzen kann und die Eltern-Kind-Beziehung beeinträchtigen kann.

      Es gibt allerdings auch Eltern, die sich gerade abgrenzen müssten oder aus elterlicher Schutzverantwortung begrenzen müssen, weil sie müde sind, weil sie ein wichtiges Telefongespräch führen müssen, weil das PC-Spiel für 16-Jährige ist und nicht für 10-Jährige, weil eine 12-Jährige nicht bis 21:00 Uhr draußen sein sollte, es sei denn, es ist eine abgesprochene Ausnahme, weil sechs Stunden PC-Spielen täglich auch für einen 16-Jährigen gefährlich in den Bereich von Spielsucht reicht, weil zu viel Zucker schädlich ist und die Gummibärchentüte von deinem 8-jährigen Kind nicht in einem Rutsch aufgegessen werden sollte …

      Je nach Alter sollte man drei Bereiche abgrenzen:
      1. Das entscheidest du allein!
      2. Darüber können wir reden.
      3. Das entscheide nur ich!

      Die Bereiche sind nicht in Stein gemeißelt und sollten der fortschreitenden Reife des Kindes stets angeglichen werden. Mit zunehmender Reife des Kindes sollte immer mehr in den Verantwortungsbereich des Kindes wandern. Die „Führung“ des Kindes sollte immer mehr in eine „Begleitung“ des heranwachsenden Jugendlichen/jungen Erwachsenen münden.

      Was ich sehr gefährlich finde, sind Eltern, die es nicht schaffen, ihre Kinder zu frustrieren, wenn notwendige Grenzen gesetzt werden müssen. Zugegebener maßen ist es schwer, zu erkennen, was notwendig ist und was nicht. Dein oben genanntes Beispiel mit dem Tragen ist sehe ich auch als Beispiel dafür, hier von der „Konzept-Konsequenz“ abzuweichen. Wenn es darum geht, dass mein Kind 2x am Tag Zähne putzt, dann würde ich aber auch eher dazu tendieren zu sagen: „Wir haben jetzt für Zähneputzen und Vorlesen eine Stunde Zeit. Es liegt bei Dir, wie viel Zeit davon fürs Vorlesen bleiben.“ Das Zähneputzen hätte ich mit viel Quatsch und Singen über Monate und Jahre als lustiges Abendritual eingeführt. Somit wäre es erst gar kein Zankapfel.

      Dieses Thema beschäftigt mich gerade auch sehr. Und ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass es auch hier kein Patentrezept gibt. Es gibt Ungleichgewicht in Familien. Bei den einen wäre es günstig, sie würden von ihren engen Konzepten wegkommen, die anderen bräuchten mehr elterliche Führungsverantwortung und innere Struktur. Dann hat es noch viel mit der Lebenssituation, der Familienkonstellation, dem Temperament und der Persönlichkeit Betroffenen zu tun.
      Es bleibt spannend.

      • Hi Doro,
        vielen Dank für die lange Ausführung… insgesamt lese ich in deinem Beitrag zu viele „MÜSSENS“ ich habe auch andere Werte als du. Mir ist körperliche Selbstbestimmung ein extrem wichtiges Gut! Deshalb gibt es für mich eher zwei Richtlinien die heißen: Ich bestimme über meinen Körper und du über deinen. Wenn ich mit deinem Körper etwas machen möchte, brauche ich deine Zustimmung! Es gibt nichst, was mein Kind betrifft, wo ich es nicht mit berücksichtigen möchte.
        Ich stimme mit dir überein. Es gibt keine Patentlösung, aber es gibt Prinzipien, die das Leben extrem vereinfachen. Wer sie kennt und anwendet hat ein leichteres und schöneres Leben, als jemand der es nicht tut.
        Aus meiner Sicht gibt es nichts was wir tun MÜSSEN außer ein kausales müssen. Eltern müssen nicht Grenzen setzen und schon gar keine künstlichen Grenzen. Manchmal ist es sinnvoll, manchmal nicht.
        lg
        Tassilo

        • doch Eltern müssen Grenzen setzen. oder was würdest du tun wenn dein Kind auf die heisse Herdplatte fassen will. jede Mutter,jeder Vater würde dazwischen gehen und das Kind von der Gefahr wegreissen

          • Liebe Brigitte, das was du gerade beschreibst ist schützende Gewalt. Ich handele um mich,mein Kind oder andere zu schützen.
            Herzliche Grüße Manuela

  • Sehe ich genauso.
    Habe ich immer so gemacht.
    Nur jetzt sind meine Kinder 5 und 2 und ich wieder schwanger znd zusehens komme ich in verhalten das ich hasse. Schimpfen etc
    Es zerstört wirklich viel und ich arbeite an mir um wieder einen guten Weg zu finden

  • Lieber Tassilo, toller Artikel! Ich sehe es ganz genauso, obwohl ich Verhaltenstherapeutin bin 😉 dein Beispielbist genau aus unserem Alltag – Kind 4 und ich hab Rücken und ich mach genau den Deal mitvihr- laufen soweit es geht- tragen soweit ich kann und das im Wechsel. Weiter so!

    Du erntest doch bestimmt auch Gegenwind? Wenn ich mit meinen erwachsenen Patienten über Kinder spreche werden oft alle Grenzen und Popoklaps schadet nicht- Thesen ausgepackt und sie sind sehr skeptisch meinen Bindungsorientierten Ansätzen gegenüber….

    LG Steffi

    • Liebe Steffi,
      ich ernte bisher kaum Gegenwind… mal sehen, was die Zukunft bringt.
      Jeder darf es so machen, wie es für ihn und die Kinder stimmig ist.
      Wem diese Gratwanderung mißlingt, zahlt später die Rechnung dafür.
      Ich möchte niemanden überzeugen, sondern einladen, zu verstehen,
      wozu rücksichtslose Konsequenz führt.
      Ich bin sehr beeindruckt, von der Fülle an Kommentaren – vielen Dank an Alle…

  • Hallo Tassilo,
    ich habe schon oft inkosequent gehandelt und mich dafür schlecht gefühlt, aber auch schon erlebt, dass man sich schlecht fühlt, wenn man hart und konsequent ist.
    Ich freue mich über deinen Artikel und versuche ihn häufiger als Vorbild zu nehmen.
    Lg Angela

  • Hallo Tassilo,
    zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich deine Ansichten zum Miteinander grundsätzlich teile.
    In diesem Beitrag habe ich aber sofort das Gefühl gehabt, dass „konsequent sein“ total negativ gesehen wird. In deinen „Wenn-dann-Beispielen absolut nachvollziehbar…das geht ja mal gar nicht! Aber ich denke eine liebevolle konsequente Haltung gibt dem Kind eine klare Orientierung. Ich denke dabei an Grenzen spüren (sowohl der Erwachsene als auch das Kind). Ich finde es absolut wichtig,Kindern klare Linien (z.b. Regeln)aufzuzeigen, aber diese sind gemeinsam aufzustellen. Natürlich sollte der Erwachsene seine Aussagen gut durchdenken, bevor sie geäußert werden. Wir sind Vorbild!
    In deinem Beispiel mit dem Tragen finde ich, dass der Erwachsene sehr wohl das Recht hat zu sagen, dass er keine Kraft mehr hat. Ich würde mich auf eine Pause einigen wollen und dann den Weg „teilen“ 🙂

    • Liebe Nadine,
      vielen Dank für deine kritische Auseinandersetzung.
      Ich möchte nochmal betonen, dass ich persönlich nichts gegen konsequent sein habe – so lange es für alle beteiligten ok ist.
      Mir ist vor allem wichtig, dass wir wissen, was rücksichtslose Konsequenz bewirken kann und eine Alternative zu bieten.
      Dann haben wir eine echte Wahlmöglichkeit – die jeder so nutzen kann wie es für Kinder und Eltern am sinnvollsten ist.
      lg
      Tassilo

  • Ein wundervoller Beitrag, Danke dafür.
    Ich weiß nicht sorecht zu was ich mich zählen soll.
    Ich weiß ich bin sehr streng und konsequent, für jedes Verhalten was ich aber streng und konsequent durchziehe gebe ich meinem Sohn einen Grund und gehe auf ihn ein. Ich versuche auch immer einen Kompromiss zu finden und mir die Zeit zu nehmen meinem Sohn zuzuhören. Wenn er bockt schicke ich ihn zum Beispiel in sein Zimmer und sage ihm er solle sich beruhigen. Falls er mich braucht oder knudddeln will bin ich für ihn da, falls er alleine sein will sich zu beruhigen soll er zum Beispiel doch ein Buch ansehen. Ich denke ich habe da eine gute Zwischenvariante gefunden womit wir relativ gut klar kommen. Ja, ich bin konsequent weil ich das mache was ich sage, doch ich versuche eine Lösung für uns beide zu finden und weinend ins Bett werde ich meine Kids niemals ins Bett schicken. 😉
    Liebe Grüße Marie

  • Mein Vater ist bis heute stolz darauf stets konsequent gewesen zu sein. Ich habe nicht nur als Kind darunter gelitten und möchte es bei meinem Sohn anders machen.

    Die konkreten Beispiele machen die Methode klar und leicht anwendbar. Ich hoffe, dass mein Sohn sich nicht vor meinem Mann und mir verschließt, sondern sich immer akzeptiert und geliebt fühlt.

  • Ich denke das diese Methode sinnvoller ist, da ich selber noch ein ‚Kind‘ bin Und meine Eltern ziemlich konsequent sind. Meine Eltern geben mir sofort Hausarrest wenn ich mein Zimmer nicht aufgeräumt habe oder sprechen ein Verbot aus, bei meinem Freund zu schlafen. Ich habe durch viele solcher sinnlosen Bestrafungen das Vertrauen zu Ihnen verloren und hab teilweise auch keine Lust mehr mit Ihnen Zeit zu verbringen, weil sie andauernd Konsequenzen für irgendwelche Dinge geben. Ich mache schon viel im Haushalt aber wenn ich halt mal den Geschrirrspüler vergessen habe ist es keine gute Idee einem Kind dann 2 Wochen Handy Verbot oder sonst irgendwas zu geben.. Und wenn man was gutes macht kommt auch nichts gutes zurück. Nur bei was schlechtem, kommt was schlechtes zurück.
    Ich würde mich freuen wenn meine Eltern weniger konsequent wären ^^

    • Liebe Vanessa,
      vielen Dank für dein Kommentar, ich bin sehr berührt von deiner Beschreibung und habe eine große Sehnsucht, dass wir unsere Kinder Lieben. Nicht in Form von Konsequenzen, sondern in Form von Großherzigkeit und Vertrauen, Gespräch und Wertschätzung.
      Es gibt etwas, was du tun kannst, falls du die Situation verändern möchtest…
      Hier drei Vorschläge:
      1. Du schreibst ihnen einen Brief – ich vermute, dass sie keinen blassen Schimmer haben, wie es dir wirklich geht.
      2. Du fragst deine Eltern wie die Beziehung zu ihren Eltern war und wie es ihnen heute damit geht?
      3. Wenn deine Eltern wieder eine Strafe aussprechen sagst du ihnen in einem ruhigen und neutralen Ton (das ist wirklich schwer): „Niemand zwingt euch Konsequenzen und Strafen durchzusetzen oder anzudrohen – mit jeder Strafe und jeder Konsequenz verliere ich ein Stück mehr Vertrauen in euch und eure Liebe zu mir! Ich möchte nur, dass ihr das wisst! – Am liebsten wäre es mir, wenn ihr eure Liebe auf eine Art zeigt, mit der ich mich auch wohl fühle!“

      Es gibt Wege, wie du deine Eltern erreichen kannst… ich helfe dir dabei – wenn du das möchtest!!!
      Grüße von Herzen
      Tassilo

    • das tut mir sehr leid Vanessa, ich würde so eine Strafe nicht erteilen, ich weiss ja nicht wie alt du bist, aber es gibt viele Jugendliche, die nur noch Handy und Laptop im Kopf haben und sonst nichts tun.vielleicht haben deine Eltern nur Sorge, dass du in die computerwelt abtauchst und wollen nicht dass sich da eine Abhängigkeit entwickelt. frag sie Mal nach den Gründen

  • Wie sieht denn die inkonsequente Lösung für den Kindergarten aus in dem Beispiel mit dem schlagen? Hier wird zwar mit den Kindern gesprochen „was hat das mit dem anderen gemacht“ Aber dennoch gibts die Auszeit

    • Hey Lisa,
      wunderbare Frage. Ich war Schulsozialarbeiter und kenne diese Situationen sehr gut.
      In nächster Zeit schreibe ich darüber einen Extra Blogbeitrag.
      In kürze: Eine Auszeit bringt nur dann etwas, wenn es dem Schutz dient und der Auszeitnehmer es nicht als Strafe interpretiert.
      Ein Kind schlägt ein anderes Kind aus gutem Grund. Lieber wäre es uns, sie würden ihre Konflikte im Gespräch klären.
      Aber Gewalt ist auch eine Lösung. Wir lehnen Gewalt ab – aber das Kind weiß sich nicht anders zu helfen, sonst würde es eine andere Strategie wählen.
      Am sinnvollsten ist es, den Schläger NICHT abzuwerten, sondern zu einem wertfreien Gespräch zu laden, wo niemand geschimpft wird, sondern beide verstanden werden, mit dem Ziel, dass sich anschließend beide wohl fühlen.
      Beide werden gehört und verstanden.
      lg
      Tassilo

  • Lieber Tassilo,

    seit ich Mutter bin, habe ich die konsequente hartbleibende Erziehungsart abgelehnt. Weil ich selbst als Kind genau diese Art der Erziehung erfahren habe. Ich hatte jahrelang geglaubt, dass meine Eltern mich nicht lieb hätten und ich einfach nicht gut genug wäre um geliebt zu werden. Später hat meine Mutter mir erklärt, dass alle Leute damals so handeln würden wie sie und sie geglaubt hatte, so wäre es richtig.

    Das Nervenreibende an unserem Alltag ist: wieviel kann ich meinem Kind entgegen kommen oder was mache ich, wenn mein Kind meine Begründung nicht hören möchte? Zum Beispiel: mein Sohn(8J.) schafft öfter nicht in der Nacht rechtzeitig aufs Klo zu gehen. Ich erlebe das manchmal alle zwei Tage oder noch kürzer. Das lässt sich selbst nicht verhindern, wenn er ein mal in der Nacht aufs Klo schafft. Ich begleite ihn aufs Klo zu gehen, sooft ich in der Nacht aufwache. Die Wäsche zu bewältigen ist mir zu viel. Er möchte aber nicht mehr Windeln tragen. Ich sehe, dass er groß werden möchte und die Unterhose angenehmer als Windeln vom Tragen empfindet. Ich möchte aber nicht nur noch seine Kissen, Decken und Bettwäsche waschen und trocken werden lasse, da schaffen die andere Wäsche von einer 5-köpfige Familie nicht mehr in die Waschmaschine. Ich habe den Eindruck, dass er gerade lieber nur auf sein Bedürfnis konzentrieren möchte und meins nicht sehen möchte. So kommt zu einem ständigen Verhandlung zwischen uns, was mich sehr nervt, geduldig und mit ihm verbindend zu bleiben. Oder ein anderer Beispiel mit meinem Sohn: er schielt und ich mache mit ihm Augenübung um die Sehschärfe seines schielendes Auge nicht zu verlieren und um binokulares Sehen zu erlernen. Er hat aber keine Lust, die Übung zu machen und dabei sich anzustrengen. Auch wenn ich ihm erkläre, was für Vorteile er für sein Leben haben würde, wenn er binokulares Sehen hat oder was für Nachteile, er so bleiben würde, kann ich ihn nicht für eine motivierte Kooperation gewinnen. Er in seinem Alter kann meine Begründung nicht nachvollziehen. Er sieht nur seine andere ihm wichtig vorkommende Bedürfnisse.

    Ich sehe, dass selbst die Offenheit für die Bedürfnisse und Gefühle der anderen und die Empathie nicht grenzlos Wunde bewirken können. Es gibt manchmal einfach keine für beide Seiten zufriedene Lösung, solche Harmonie in der gegenseitigen Würde ist der normaler Alltag. Man darf von keiner Paradies träumen, als ob nun man immer eine gute Lösung finden würde. Viel weniger Stress ja, Gleichwürdigkeit ja, nervenberaubend kann es trotzdem oft sein.

    Liebe Grüße,

    Ping

  • Du sprichst mir aus der Seele . Nach 6 Kindern habe ich genau du diesen Weg für mich gefunden . Ich hab aber statt konsequent inkonsequent dazu gesagt das Kinder auch durchaus damit Leben können das man seine Meinung ändert und das es sogar wichtig ist .Es gibt Situationen da muss man konsequent sein .. aber nicht hart . Es darf kein Machtkampf werden. .den das ist keine Erziehung. Toller Beitrag ♡

  • Lieber Tassilo,

    wie Du weisst finde ich Deine Arbeit toll und so wichtig, auch um ein neues Bewußtsein für das „SEIN MIT KINDERN“ anzuschieben. (statt Erziehung im alten Sinne). Lob Lob Lob!!

    Zur Konsequenz und Grenzen hat mir Mauricio mal folgendes gesagt: Es gibt kein richtig oder falsch diesbezüglich- es geht um die Erkennung der eigenen Grenzen und diese als solche Deinem Kind auch so zu komunizieren. Z.b. Papa ist jetzt müde (natürlich nur wenn es stimmt)und kann Dich nicht weitertragen – kannst Du selber laufen oder machen wir eine Pause? Natürlich kommt es immer auf das Alter des Kindes darauf an. Ich denke es ist auch gut seine eigenen Grenzen mal zu überdenken woher die kommen…. warum sollte das Kind z.B. nicht später auch noch weiter essen dürfen, was ist Deine Begründung? Stimmt sie wirklich in der Tiefe für Dich oder ist es eine Konditionierung der Du Dir nicht bewußt bist? Ich sage damit nicht, daß es so ist…. sondern nur, es ist oft sehr aufschlußreich sich mal zu hinterfragen. So war es jedenfalls bei mir. Alles Liebe und weiterhin so angagiertes Schaffen !

    • Liebe Silvia,
      vielen Dank für deine Resonanz… ich stimme ganz mit dir und Mauricio überein…
      Herzensgrüße
      Tassilo

  • Lieber Tassilo,
    vielen Dank für diesen tollen Artikel. Mit geht es genau wie Dir; als mein großer Sohn klein war, dachte ich, ich müsse konsequent sein. Es war furchtbar anstrengend und hat ständig die Stimmung vermiest. Gebracht hat es nichts. Zunehmend ändere ich mein Verhalten und unser Verhältnis ist viel harmonischer geworden. 🙂

  • Lieber Tassilo!

    Um nicht konsequent zu handeln,hilft es mir sehr,wenn ich mir immer wieder deine Sätze ins Gedächtnis hole.-„Behandle andere mindestens so,wie du selbst behandelt werden möchtest“ und „Du darfst anders sein als ich es gerne hätte“-
    Diese Sätze geben mir die Orientierung.
    Sie hängen bei mir groß an der Pinnwand.
    Ich freue mich,wenn mich jemand besucht und vor diesen Sätzen stehen bleibt,sie liest und nachdenklich wird.
    LG

    • Liebe Rita,
      deine Rückmeldung zaubert ein lächeln in meine Seele… ist es doch ein großes Geschenk, zum Wohle anderer Menschen beitragen zu dürfen.
      lg
      Tassilo

  • Hallo Tassilo,
    sehr guter Beitrag. Auch ich bin inkonsequent. Bewusst. Konsequenz um der Konsequenz willen ist meiner Meinung nach absolut kontraproduktiv. Denn das führt eben – genau wie du es beschreibst – nur dazu, dass am Ende alle traurig und frustiert sind und alle bestraft worden sind. Und wozu? Für nix. Ein Lerneffekt ist nicht zu erwarten, weil die WENN-DANNs ja in aller Regel nichts miteinander zu tun haben („Wenn du dir nicht die Hände wäschst, gibt es keinen Nachtisch!” – Hä?!), sondern eben nur willkürliche Druckmittel sind, die schnell zum Ziel führen sollen. Allerdings passiert es mir aber auch immer wieder, dass ich solche sinnlosen Ansagen mache. Die nehme ich aber wieder zurück, sobald ich wieder klar denken kann.
    ABER: Konsequenzen, die einen Zusammenhang haben und hinter denen ich deshalb auch stehe, halte ich weitestgehend ein und finde ich eigentlich auch sinnvoll.
    Beispiel: Mein Sohn erklärt manchmal Mahlzeiten für sich für beendet, obwohl er noch gar nicht satt ist, weil er spielen möchte. Eine Viertelstunde später möchte er dann plötzlich doch noch ein Brot. Mir sind gemeinsame Mahlzeiten wichtig und ich finde es doof, wenn jeder zu Tisch geht und kommt, wie er will, nur weil ihm plötzlich der Sinn nach etwas anderem steht. Also lautet die Vereinbarung jetzt: Wenn er sagt, er ist satt und aufsteht, dann ist die Mahlzeit für ihn beendet und dann gibt es auch erst mal nichts mehr. Dabei bleibe ich auch in der Regel. Es sei denn, ich bemerke, dass ihm zunächst wirklich nicht klar war, dass er eigentlich doch noch nicht satt war.
    Kurz könnte man also sagen: Sobald ich spüre, dass die jeweilige Konsequenz jetzt unfair ist – und meistens fühlt man das ja – dann nehme ich sie – mit kurzer Erläuterung – zurück. Und damit fahren wir eigentlich gut.

    • Hi Jennifer,
      mein Herz wird warm, wenn ich lese, dass du auch keine Konsequenzen um der Konsequenzen willen durchdrückst 😉
      Vielen Dank für das Beispiel… ich habe es eine Zeit lang genauso gehandhabt wie du und dann festgestellt, dass
      es sich nicht stimmig für mich anfühlt.
      Ich möchte meinem Kind vertrauen und ihm mein Bedürfnis nach Gemeinschaft in Form von gemeinsamer Mahlzeit klar machen.
      Es kam immer wieder vor, dass er wenig gegessen hat, oder viel früher Hunger hatte – aber ich wollte keinen Stress mehr
      mit dem Essen… immer wieder bitte ich noch um Geduld und wenn er es aushält, dann wartet er auf das gemeinsame Essen.
      Je älter unsere Kinder werden, desto besser können sie damit umgehen…
      Kinder sind einfach sehr im hier und JETZT – das verändert sich automatisch, je älter sie werden.
      Grüße von Herzen
      Tassilo

      • Hallo Tassilo,
        ich finde es toll, dass du so ausführlich antwortest.
        Ich habe gestern noch weiter über das Thema Konsequenzen nachgedacht. Schon beim Schreiben meines Kommentars und endgültig durch deine Antwort bin ich inzwischen auch bei dem Schluss gelandet, dass Konsequenzen eigentlich generell kein probates Mittel des Miteinanders sind. In Zukunft soll es bei uns keine Konsequenzen mehr geben. Denn auch ich möchte meinen Kindern vertrauen und eine Beziehung zu ihnen haben statt sie abzurichten. Danke also für die Denkanstöße und noch ein schönes Wochenende noch.
        Liebe Grüße Jennifer

        • Sehr gerne… vielen Dank für deine Offenheit und dass du dich berühren lässt… weiterhin viel Liebe
          Tassilo

          • noch ein Beitrag von mir: das ganze Leben besteht aus Konsequenzen. wenn ich in den Laden gehe und ohne bezahlen etwas mitnehme, werde ich angezeigt. wenn ich ständig zu spät zur Arbeit komme, gibt es irgendwann eine Abmahnung. wenn ich Rechnungen nicht bezahlt, bekomme ich Mahnungen. und so lernen Kinder auch. man muss das nicht als Strafe deklarieren und vor den Kindern den dicken Mann markieren. aber Erziehung ganz ohne Konsequenz geht gar nicht,denn das Leben ist konsequent

          • Liebe Brigitte, was du beschreibst sind gesetzliche Regelungen. Keine zwischenmenschliche Beziehung. Und genau da ist der Unterschied. Bei zwischenmenschlichen Beziehung geht es um persönliche Grenzen. Und die kann man gewaltfrei wahren und bei sich bleiben, ja auch konsequent in dem man seine Grenze schützt, jedoch nie gegen den anderen in Form einer künstlichen Konsequenz. Denn das ist immer eine Strafe.
            Herzliche Grüße Manuela

  • Hallo,
    unsere älteste Tochter ist nun 13 Jahre alt und ich bin so dankbar, dass ich mittlerweile viel Übung in einfühlsamer Kommunikation habe. Die Haltung dieser Kommunikation hat unser Familienleben sehr bereichert! Letztlich sagte unsere älteste Tochter zu uns: „Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ihr mich mal bestraft habt.“ Juhu – ich hab echt gefeiert. Und nein – sie ist kein egoistischer unsozialer unkooperativer Teenager.
    LG
    Dörthe

  • Lieber Tassilo,

    ich fand das anfangs – als die Kinder klein waren – immer unnötig, konsequent zu sein. Als sie größer wurden und es mehr Konflikte gab, habe ich mich auch nach den Erziehungsratgebern gerichtet und versucht, konsequent zu sein.

    Das habe ich aber eh nie geschafft. Ich finde es entlastend zu hören, dass es auch andere Meinungen dazu gibt
    Maike

    Lieber Tassilo,

    konsequent zu sein, fand ich schon immer doof. Man hört ja immer, wie wichtig Regeln seien. Das stimmt natürlich auch. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass ich Regeln zu oft als Zeigefinger-Gerüst benutzt habe. Eigentlich habe ich dann aber entdeckt, dass ein Regelwerk bei Kindern eher als Hintergrund wichtig (so was wie das Grundgesetz für die Erwachsenen. Das zitiert ja auch keiner die ganze Zeit!).

    Langsam lerne ich, aus gewissen Verhaltensmustern auszubrechen. Langsam, wohlgemerkt. Neulich habe ich meinen Fünfjährigen angeschnauzt, weil er mal wieder gebumelt hat.

    Dann habe ich mir erschrocken die Hand vor den Mund geschlagen und gesagt: Mist, ich wollte doch nicht mehr schreien! Entschuldige, bitte!

    Er fand das super, hat gelacht, und sofort war die Situation gelöst. Wir waren in einer Beziehung zu einander. Und beim Schreien waren wir das nicht.
    Adrian

    • Hey Maike und Adrian, vieeelen Dank für das teilen eurer Erfahrungen.
      Ich bin sooo froh wenn ich das lese, weil ich mich so freue dass wir eine immer größere Gruppe an Eltern, sind, die auf ihr Herz hören, statt auf Erziehungsratgeber, die uns etwas anderes empfehlen.
      lg
      Tassilo

  • Ich finde den Beitrag auch wirklich toll. Ich habe die Entscheidung getroffen mich in meiner ‚Erziehung‘ nach der gfk zu orientieren, da das für mich am ehesten zutrifft. Dennoch habe ich oftmals Probleme einige Dinge zu verstehen. Wie auch in Ihrem Beitrag. Bislang dachte ich eine ausgewogene Konsequenz wäre für mein Kind völlig akzeptabel. Dieser Beitrag bringt michzum nachdenken. Kann ich das so überhaupt umsetzen? Ich wüsste zb nicht wie ich mich in manchen Situationen verhallten soll.
    Manchmal bin ich einfach ratlos. Mein Sohn ist 2 und hat schon einen sehr ausgeprägten Charakter. Ich freue mich darüber, dennoch ist es auch wirklich anstrengend.
    Für Ratschläge und Tipps bin ich einfach dankbar.
    MfG,
    Sabrina Maidorn

    • Hallo Sabrina,
      vielen Dank für deine Rückmeldung… wenn du magst gebe ich dir noch einen Impuls mit.
      Eine absolute Grundlage von mir:
      Körperliche Unversehrtheit ist oberstes Gebot! D.H. niemand darf über den Körper des anderen bestimmen, es sei denn zum Schutz.
      Das bedeutet: Wenn ein Kind etwas nicht möchte, was ich tue, dann höre ich auf, mit dem, was ich gerade mache und versuche zu verstehen, worum es dem Kind (auch einem 2 jährigen) gerade geht.
      Das Verstehen wollen, ist am wichtigsten. Ein 2 jähriger lebt noch in einer ganz anderen Welt… er braucht keine Verbote oder langen Erklärungen, sondern einfache kurze Handlungsalternativen… kurze Sätze… statt: „Hör auf mit dem Messer zu spielen!“ – lieber „Bitte leg das Messer neben deinen Teller!“
      lg
      Tassilo

  • Hey,

    Ich finde deinen Artikel toll und mache es mit meiner Tochter genauso wie du es beschrieben hast!da sie noch sehr klein ist, geht es grade erst los. Ich merke aber, wie das in der Kita oder bei Bekannten (auch Freunde und Familie)auf Kritik stößt, bzw. ich mich dafür rechtfertigen muss. Es tut gut, Freunde zu haben die auch so mit ihren Kindern umgehen:-)

    • Liebe Chiara,
      genau dafür habe ich diesen Blogbeitrag geschrieben…
      ich freue mich sehr, zu lesen, dass du inkonsequent bist…
      lg
      Tassilo

      • Ich finde, die Beispiele haben nichts mit Konsequenz zu tun, und vor allem steht gerade im 1. Beispiel das Schwimmen in überhaupt keinem logischen Zusammenhang mit dem Nachsitzen (ist also eher das Gegenteil von konsequent, zeigt für das Kind unberechenbares Verhalten). Es war für das Kind auch überhaupt nicht vorhersehbar, daß wegen der nicht gemachten Hausübung das Schwimmen ausfällt (anders wäre es gewesen, wenn dies vorher angekündigt gewesen wäre). Bestraft ist es sowieso schon durch das Nachsitzen, und konsequent wäre es, für die Zukunft (fix vereinbarter Zeitraum, z. B. 1 Monat) täglich am Abend nicht nur an die Hausaufgaben zu erinnern, sondern sie sich zeigen zu lassen.

        Auch wenn ich ein Kind nicht mehr tragen will, muß ich die Rahmenbedingungen dann eben so schaffen (=die Strecke kurz genug, daß mein Kind problemlos weit genug laufen kann – oder ich nehme eben einen Kinderwagen, einen Roller, Dreirad, eine kräftigere Person mit). In der Praxis heißt das eher, daß das Kind eben öfter mal abgesetzt und zu einem Stück selbst laufen angeregt wird, und dann wieder getragen wird (oder man macht eine Pause, bis es wieder laufen will).

        Auch im Beispiel mit dem Vorlesen weiß das Kind vorher nichts von den Folgen seines Verhaltens. Sinnvoll ist es, rechtzeitig anzukündigen, daß es sich noch ausgeht, vor dem Schlafengehen eine Geschichte vorzulesen, wenn das Kind bis z. B. 19.00 im Bett liegt, oder noch besser, man sagt ihm, um 19.15 wird das Licht ausgemacht, und wenn das Kind früher im Bett ist, wird bis dahin vorgelesen.

        Ich finde Konsequenz wichtig, weil Konsequenz für mich viel mit Berechenbarkeit zu tun hat. Ihre Beispiele dagegen zeigen für mich eher Unberechenbarkeit der Eltern.

        Ach ja, und in vielen Situationen macht es Sinn, einfach mit seinen Kindern zu sprechen und sich gemeinsam auf ein sinnvolles Vorgehen zu einigen.

        Viele Grüße

        Carola Schlanhof

      • ganz ehrlich tassilo, du hast einen so ander klatsche! ohne konsequenzen ist meine exfreundin erzogen worden. die eigentlich tollste attraktivste frau die es gibt und zudem ist sie superlieb. ABER: siie seiht nur sich und hat null empathie und kann nicht mit problemen umgehen! sie ist mittlerweile sehr unglücklich, zudem sie leichtgläubig und schnell manipulierbar ist ! danke für diesen schwachsinns erziehungstipp!!!

        • Hey, puh du scheinst echt genervt zu sein und kannst Tassilo nicht glauben? Also erstmal bedauere ich zu hören, dass deine Freundin wohl unglücklich ist. Und ja die meisten Glaubenssätze und Muster entstehen in unserer Kindheit. Doch Emphatie lernt man wenn man Emphatie erhält und nicht durch Strafen oder andere Erziehungsmethoden. Wie genau deine Freundin begleitet wurde entzieht sich meiner Kenntnis, gleichzeitig bin ich für einen gewaltfreien Umgang. Und keine Konsequenzen bedeutet ohne Strafen, es bedeutet nicht ohne Grenzen. Gfk beinhaltet eigene Grenzen wahren, liebevolle Führung, Emphatie durch Vorleben u vorallem das alle Bedürfnisse gesehen werden und so Rücksicht, Emphatie, Fürsorge, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl etc gelehrt werden.
          Liebe Grüße Manuela

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