Juli 23, 2019

Autor/in: Tassilo


Es ist 7:00. Deine Jüngere, Olivia, muss in den Kindergarten, ihr großer Bruder Tim ist erkältet und hat um 8:00 einen Termin beim Kinderarzt. Eine Stunde, das sollte zu schaffen sein! Aber da hast du nicht mit deinen Kindern gerechnet. Deine Tochter weigert sich vehement, ihre Zähne zu putzen. Du möchtest sie nicht zwingen, sondern ihr klarmachen, wie wichtig es ist, also investierst du 10 Minuten zum Diskutieren darüber.  

Währenddessen beobachtet Tim vom Fenster aus die Nachbarskatze, anstatt sich anzuziehen, und ruft ständig: „Mama, schau mal! Mama, Mama! Schau doch, Mama!“ Du bist gereizt, versuchst aber freundlich zu bleiben und lächelst durch zusammengebissene Zähne: „Ja mein Schatz, das ist der Kater von unseren Nachbarn. Er putzt sich.“


Beim Frühstück meckern beide Kinder über ihr Essen, klappern ihre Löffel auf den Tisch und fangen an, sich gegenseitig anzuschreien. Der feine Faden deiner Geduld, den du so mühsam gehegt und gepflegt hast, reißt. „Es reicht! Hört auf, euch so unmöglich zu benehmen! Seid endlich still und esst euer verdammtes Frühstück!“, schreist du. Vier große Kulleraugen starren dich an. Ein paar Sekunden vergehen, in denen du dich auf das Schlimmste vorbereitest und die Schuld dir durch den Nacken in den Magen kriecht. 


Dann hat Olivia sich entschieden, wie sie reagieren will: mit einem bitterem Heulkrampf. Tim isst mit versteinertem Gesicht sein Frühstück und schaut dir nicht mehr in die Augen. Das tut dir noch mehr weh, als das schrille Geschrei deiner Tochter in den Ohren. Zu allem Übel lässt sich sich auch durch minutenlanges auf sie Einreden nicht beruhigen, also probierst du es – auch wenn du das eigentlich ablehnst – mit Bestechung: „Wenn du jetzt aufhörst zu weinen, dann darfst du heute eine Folge Pippi Langstrumpf anschauen!“ Es klappt – dem Himmel sei Dank! Dir ist klar, dass das das Problem nicht gelöst ist, aber für den Moment hast du Ruhe und deine Kinder machen, was du sagst.


Im Auto ist die Stimmung angespannt, keiner spricht, die Kleinen haben sich ihrem Schicksal ergeben und dich plagen Schuld und Scham. Olivia verschwindet – noch immer Tränen in den Augen – nach einer lieblosen Umarmung ihrerseits in den Kindergarten. Tim starrt mit eiserner Miene aus dem Fenster. Es ist 8:20, als du beim Kinderarzt ankommst.


Der harte Alltag

Schreien, drohen, strafen, die Kinder mit Gewalt dazu zu bringen, das zu tun, was wir wollen, sie bestechen und mit Belohnung manipulieren, sie ruhigstellen und später mit all den Schuldgefühlen und der Scham leben, nicht die Mutter oder der Vater zu sein, die wir gerne wären – so sieht der Alltag bei vielen Familien aus. Stress, Eile und Frustration führen zu einem ständigen Abreißen der Verbindung zwischen Eltern und Kindern. Niemand ist wirklich glücklich mit dem Umgang untereinander, aber keiner weiß einen sinnvolleren Weg. 


Wie schön wäre es ... 

„Ich kann meine Werte im Alltag wirklich leben, auch in stressigen Situationen. Ich bleibe ruhig und liebevoll, auch wenn meine Kinder oder mein Partner / meine Partnerin nicht so ist, wie ich es von ihnen möchte. Ich mache ihnen durch eine gute Verbindung und Verständnis Lust auf Kooperation. Niemand hat Angst vor Konflikten mit mir, denn ich versuche nicht, recht zu haben, sondern einen Weg zu finden, der die Bedürfnisse aller einbezieht. Ich kann mit einem Nein liebevoll umgehen und stehe stark und gleichzeitig rücksichtsvoll für meine eigenen Grenzen ein. Ich bin ein Vorbild: meine Kinder lernen durch Nachahmung, Verständnis für andere aufzubringen, rücksichtsvoll und stark für sich selbst einzustehen, ein Nein liebevoll zu akzeptieren und ruhig darüber zu sprechen, wenn sie etwas möchten oder wenn sie etwas stört. Die Atmosphäre bei mir zuhause ist wertschätzend, entspannt und offen. Wenn jemand mal ausrastet, bleiben die anderen ruhig und helfen dabei, dass derjenige wieder zu sich findet. Ich bin stolz auf mich: Ich verbreite den Frieden und Liebe in meiner Familie und darüber hinaus, die ich mir in der Welt wünsche!“ 


Nur ein Tagtraum? 

Du denkst jetzt vielleicht, dass das eine unrealistische Wunschvorstellung ist, die niemand erreichen kann. Vermutlich ist es das – zumindest, wenn du das in 100% der Zeit haben willst. Es gibt schwierige Momente, in denen es auch anders läuft. Momente, in denen alle gestresst sind und du deinem Wunsch nach Leichtigkeit nachgibst und bestichst, drohst oder schreist, um endlich Ruhe zu haben. Solche Momente wird es sicherlich immer geben.

Die gute Nachricht ist: Du kannst deinem Ideal näher kommen und es in immer mehr Situationen schaffen, so zu handeln, wie du es dir eigentlich wünschst! Immer häufiger kannst du gelassen und liebevoll reagieren, wo dich früher noch die Wut übermannt hat. Immer öfter kannst du deine Kinder verstehen, ihnen wertschätzend deine Seite erklären und Kooperation durch Verbindung schaffen, wo du früher aus Hilflosigkeit rücksichtslos über die Bedürfnisse deiner Kinder hinweggegangen wärst.


Nachhaltiger Wandel braucht Zeit und es kostet einige Energie, aus alten Mustern herauszukommen. Wenn du diese Energie investieren willst, um der Mutter / dem Vater so nah wie möglich zu kommen, die / der du gerne wärst, dann weihen wir dich gerne in unser Geheimrezept ein!


Unser Geheimrezept für den liebevollen, leichten Alltagseintopf:

Das Grundrezept für Eintopf ist die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Sie bietet die Sprache, um unsere Werte wirklich auszudrücken und die Haltung, die dabei hilft, gelassener, liebevoller und klarer zu werden.

Verfeinert wird der Eintopf durch Tassilos Würzmischung aus sofort umsetzbaren Sofort-Hilfe-Strategien im Alltag mit Kindern, die aus jahrelanger Erfahrung gewonnen wurden, und kleinen, aber wesentlichen Tipps für die klassischen Stressthemen wie Zähne putzen, anziehen, Schimpfwörter, ins Bett gehen usw.

Tassilo Peters hat dieses Rezept mithilfe der Erfahrung als Vater dreier Söhne, der Arbeit als Schulsozialarbeiter und in einem Waldkindergarten, den er mitbegründet hat, zusammengestellt und es durch die jahrelange Unterstützung von Eltern und PädagogInnen immer weiter verfeinert.


Wenn du jetzt eine Kostprobe der Gewaltfreie Kommunikation haben möchtest, schau dir das kostenlose Onlinetraining zur Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation an. 


Dann kannst du bald deinen eigenen liebevollen, leichten Alltags-Eintopf kochen, der garantiert der ganzen Familie schmeckt!

  • Hej Tassilo,
    gerade habe ich an deinem Onlinetraining teilgenommen und war sehr begeistert.
    Beim Bewerten durch Webinarjam wollte ich Stern für Stern anklicken, nach einem ging es dann schon nicht mehr weiter… Daher wollte ich klarstellen: das sollte keine Ein-Sterne-Bewertung, sondern eine Fünf-Sterne-Bewertung sein!
    Und zum anderen: habe ich richtig verstanden, dass ich eine E-Mail bekommen sollte? Die ist leider bei mir nicht angekommen.
    Herzlich,
    Rose

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